chip.de Aktuelle PraxistippsDer bundeseinheitliche digitale Impfpass wird kommen. Dann sollen die Deutschen Zugriff auf ihre elektronische Patientenakte haben – und somit auch auf ihre Impfungen. Welche Pläne es gibt, wie das ganze funktionieren soll und welche Vor- und Nachteile der digitale Impfpass mit sich bringt, erfahren Sie im Folgenden. Digitaler Impfpass: Mehrere Pläne für bundesweite und internationale LösungenDer digitale Impfpass soll die Papierform ablösen. Die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) hat bereits erste Rahmenbedingungen für den digitalen Impfpass festgeschrieben. Demnach sollen Patienten spätestens ab 2022 ihren Impfpass in der elektronischen Patientenakte (ePA) nutzen können.Das US-amerikanische IT- und Beratungsunternehmen IBM erhielt laut Medienberichten den lukrativen Auftrag für einen elektronischen Impfpass, den auch die Telekom gerne produziert hätte. IBM plant eine App namens Digital Health Pass. Damit sollen vor allem Unternehmen wie beispielsweise Veranstalter Impfnachweise, Temperaturchecks oder Corona-Test-Ergebnisse in der Software speichern und auslesen können. Der digitale Impfpass der KBV soll die Basis für sämtliche zukünftige Apps sein, über die man die Impfungen einsehen und verwalten kann. Dort haben Sie nicht nur Zugriff auf all ihre Impfungen, sondern werden – so der Plan – auch daran erinnert, wenn wieder ein Impftermin für Masern, Mumps, Röteln und Co. ansteht. Zudem können Sie einen Impftermin online vereinbaren.  Erste Impfpass-Apps gibt es bereits heute schon von einigen Krankenkassen. Mit der App „meinImpfpass“ von der AOK werden sämtliche Impfungen dokumentiert. Zusätzlich kann ein digitaler Impfpass für familienversicherte Kinder angelegt werden. Aber: Diese Angebote gelten ausschließlich für die eigenen Versicherten. Ein Genfer Non-Profit-Unternehmen koordiniert hingegen aktuell ein Common Trust Network. Über eine App sollen Nutzer medizinische Daten wie Testergebnisse oder Impfnachweise vorzeigen können. Auf Flughäfen oder Bahnhöfen können Reisende den Kontrolleuren die Impfnachweise vorlegen. Dabei wird ein Zertifikat in Form eines QR-Codes erstellt, der von Flughafen- oder Bahnhofsmitarbeitern ausgelesen wird. Die Initiative konnte bereits einige Partner gewinnen, darunter Fluglinien wie die Lufthansa, United Airlines, Swiss oder Virgin Atlantic. Geimpfte erhalten laut aktueller Planung ein Impfzertifikat, das eine Nutzung des digitalen Impfpasses ermöglicht.  Aufgrund von zahlreichen Unsicherheiten, wie beispielsweise die Dauer der Immunität und Ansteckungsgefahr trotz Impfung, gibt die WHO keine Empfehlung für die aktuell geplanten Impfpässe. 14. April 2021: Die Menschen in Deutschland sollen noch vor den Sommerferien in die Lage versetzt werden, einen vollständigen Impfschutz unkompliziert durch eine Smartphone-App nachzuweisen. Das verlautete am Mittwoch aus Regierungskreisen. Die digitale Bescheinigung soll den Betroffenen die Möglichkeit geben, schnell und fälschungssicher nachzuweisen, dass sie vollständig geimpft sind und deshalb wieder bestimmte Grundrechte in Anspruch nehmen zu können, etwa bei Urlaubsreisen. Die Zertifikate sollen dabei nicht zentral auf einem Server gespeichert werden, sondern jeweils auf dem Smartphone der Anwender. Menschen, die kein Smartphone besitzen, erhalten zusätzlich zu dem Eintrag im analogen gelben Impfpass einen Ausdruck der digital einlesbaren Impfbescheinigung als QR-Code auf Papier. Auch bei einem Verlust oder Wechsel des Smartphones kann das Zertifikat über den ausgedruckten QR-Code erneut ins Handy eingelesen werden. Die digitalen Impfbescheinigungen sollen in den Impfzentren und Arztpraxen ausgestellt werden. Derzeit sucht die Bundesregierung noch nach einem Verfahren, wie bereits vollständig Geimpfte ihre Bescheinigung nachträglich erhalten können. In der Bundesregierung wird zudem noch diskutiert, ob auch überstandene Corona-Infektionen wie ein vollständiger Impfschutz gewertet werden.  02. Mai 2021: Der geplante europäische Corona-Impfnachweis lässt sich einem Medienbericht zufolge problemlos fälschen. Nach Planungen des Gesundheitsministeriums sollen die im gelben Impfpass eingetragenen Impfnachweise umstandslos in Arztpraxen, Impfzentren oder in Apotheken auf den neuen EU-Impfausweis übertragen werden können, wie die "Welt am Sonntag" berichtet. Da dieser Nachweis im gelben Impfpass leicht zu fälschen sei, sei auch das darauf aufbauende neue EU-Zertifikat entsprechend anfällig für Betrug. Das Bundesgesundheitsministerium räumte gegenüber der Zeitung die Sicherheitslücke ein. Die Hackervereinigung Chaos Computer Club (CCC) sieht die Verantwortung für die offene Sicherheitslücke beim Gesundheitsministerium. Beim Eintrag in den gelben Ausweis fehle die Absicherung gegen Fälscher komplett, sagte Sprecher Matthias Marx. "Das hätte man auch besser lösen können - mit Hologrammaufklebern etwa, mit geprägtem Papier, mit Materialien, die sich nicht jeder auf Amazon zusammenklicken kann." Das sollten Sie nach der Impfung unbedingt beachten: Keine Bilder von Impfpass im Internet posten Neueste Videos Vor- und Nachteile eines digitalen ImpfpassesEin digitaler Impfpass hat eine Menge Vorteile, bringt natürlich aber auch den ein oder anderen Nachteil mit sich. Hier ein Überblick.Ein großer Vorteil ist, dass Nutzer ihren Impfausweis immer bei sich haben. Die lästige Suche nach dem Papierheftchen kann man sich somit sparen. Zudem bietet ein digitaler Impfpass, wie ihn zum Beispiel die KBV plant, eine Standardisierung. Daten sollen so sektorenübergreifend genutzt und ausgetauscht werden können – unabhängig vom verwendeten Softwaresystem des Arztes oder der Krankenkassen. Der digitale Impfpass kann zu einer Verbesserung der Gesundheitsversorgung führen. Der Grund: Funktionen, wie automatische Erinnerungen zur Auffrischung von Impfungen, verhindern den Verlust oder das deutliche Herabsinken eines Impfschutzes. Zudem besteht bei vielen Experten die Hoffnung, dass die Impfquote in Deutschland ansteigt, da ein digitaler Impfpass samt seiner zusätzlichen Funktionen, Services und Features das Thema vielleicht attraktiver werden lässt. Ein großer Nachteil ist hingegen, dass einige Personengruppen von dem Angebot ausgeschlossen werden. Das betrifft unter anderem ältere Leute oder Menschen mit geringem Einkommen, die sich kein modernes Smartphones leisten können oder wollen. Auch Gegenden, in denen die nötige Infrastruktur fehlt, wie beispielsweise eine flächendeckende Mobilfunkversorgung, sind von dem Angebot ausgeschlossen. Videotipp: Coronavirus Impfstoff: Wer und wie bekommt man ihn?

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