Heise Top NewsMehr als eine Woche, nachdem das Weltraumteleskop Hubble seine wissenschaftliche Arbeit eingestellt hat, ist das dafür ursächliche Problem weiterhin nicht behoben. Versuche, den ausgefallenen Nutzlast-Computer wieder hochzufahren, waren bislang nicht erfolgreich, erklärte die US-Weltraumagentur NASA. Auch Maßnahmen, um mehr diagnostische Informationen zu sammeln, hätten keine Ergebnisse geliefert. Welche Schritte nun als Nächstes geplant sind, führte die NASA nicht aus, versicherte aber, das Teleskop und die wissenschaftlichen Instrumente seien von dem Computerproblem abgesehen weiterhin in einem guten Zustand. Wechsel auf Backup-Speicher nicht erfolgreich Die US-Weltraumagentur hatte vergangene Woche mitgeteilt, dass sich der Nutzlast-Computer des gemeinsam von der ESA und der NASA betriebenen Weltraumteleskops am 13. Juni selbstständig abgeschaltet hatte. Der Teilcomputer ist für die Koordinierung der wissenschaftlichen Instrumente zuständig. Nachdem der Hauptcomputer von diesem Teilbereich keine Daten mehr erhalten hatte, hatte der wiederum alle Instrumente in den Sicherheitsmodus versetzt. Vermutet wird, dass ein altersschwaches Speichermodul für den ersten Ausfall verantwortlich war. Insgesamt stehen davon vier zur Verfügung, drei werden als reine Backups vorgehalten, erklärte die NASA. Vermutet wird, dass das erste Modul altersschwach ist. Der Wechsel auf ein anderes habe aber bislang nicht geklappt. Beim betroffenen Nutzlast-Computer handelt es sich demnach um einen sogenannten NASA Standard Spacecraft Computer-1 (NSSC-1), der aus den 1980er-Jahren stammt. Seine Aufgabe ist es, die wissenschaftlichen Instrumente an Bord des Weltraumteleskops zu kontrollieren und koordinieren, sowie deren Zustand zu überprüfen. Für ihn existiert ein kompletter Backup-Computer an Bord, der die Arbeit gegebenenfalls übernehmen kann. Beide haben Zugriff auf vier Speichermodule, von denen drei ebenfalls als Backup vorgehalten werden. Bislang wurde demnach lediglich versucht, den ersten Nutzlast-Computer mit einem anderen Speichermodul zu reaktivieren, erfolgreich war das aber nicht. Noch bleiben also eine Reihe von möglichen Maßnahmen. Einen aktuellen Zeitplan nannte die NASA aber nicht. Bild 1 von 105 Der Affenkopfnebel im Orion(Bild: ESA/Hubble) Hubble ist seit 1990 in Betrieb und hat nach Startschwierigkeiten in den vergangenen drei Jahrzehnten mit unzähligen Aufnahmen von Sternen, Galaxien und etlichem unser Bild vom Universum grundlegend verändert und geprägt. Zuletzt zeigte sich aber wiederholt das hohe Alter des Instruments, das seit dem Ende der Space Shuttle nicht mehr von Menschen besucht und gewartet werden kann. So wurde das nun betroffene Modul zwar bei der letzten Wartung 2009 ausgetauscht, gebaut wurde der Computer aber in den 1980er-Jahren und entwickelt noch früher. Mit dem James Webb Space Telescope wird seit Jahren an einem Nachfolger für Hubble gebaut, dessen Start hat sich aber immer wieder verzögert. Noch in diesem Jahr soll es nun so weit sein. (mho) Zur Startseite

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