chip.de Top NewsEiner neuen Studie zufolge gehen 59 Prozent der deutschen Internetnutzer unachtsam mit Schutzvorkehrungen im Netz um. Damit sind wir leichte Beute in den Fängen von Cyberkriminellen – und sind so auch nicht die Digital-Profis, als die wir uns immer ausgeben.Der gemeinnützige Verein Deutschland sicher im Netz (DsiN) hat seine aktuelle Studie zum Verhalten der deutschen Internetnutzer im Netz veröffentlicht. Etwa 2.000 Nutzer nahmen an der repräsentativen Umfrage teil. Das Ergebnis in Kurzform: Wir Deutschen gehen zu nachlässig mit Schutzvorkehrungen bei Online-Diensten um. Genauer gesagt 59 Prozent aller Internetnutzer. "Damit erreichen wir den niedrigsten Wert seit Studienerhebung", erklärt DsiN-Geschäftsführer Michael Littger.Weitere Erkenntnisse aus der Studie sprechen ebenfalls nicht für einen sicheren Umgang mit unseren Daten und unserer Identität im Netz: Nur 50 Prozent aller Handynutzer prüfen die Zugriffsrechte der installierten Apps, mit 31 Prozent setzt nicht mal ein Drittel aller User einen Passwortmanager ein.Es scheint, als sei dem Großteil der deutschen Internetnutzer egal, was online passiert. Doch die digitale Identität und alle persönlichen Daten sind eines unserer wertvollsten Güter. Digital egal: Warum wir uns auch online schützen sollten Die Studie besagt zudem, dass nur 27,1 Prozent ihre eigene Festplatte verschlüsseln und ganze 17 Prozent bewusst auf Schutzvorkehrungen verzichten, obwohl sie es besser wissen. Wie bitte? Man verzichtet bewusst auf Schutz? Das ist, als würde man einen Einbrecher darum bitten, die eigene Wohnung auszuräumen.Jeder von uns hat online Profile auf sozialen Medien, Accounts bei Shopping-Seiten oder führt das Bankkonto digital. Der Ausweis ist irgendwo hinterlegt, womöglich sogar die Krankenkarte bei der Versicherung und viele persönliche Informationen auf anderen Webseiten. Es ist gerade zu schockierend, wie fahrlässig wir im Netz mit uns selbst umgehen. Und dass mit unseren sensibelsten Daten. Der Schaden wäre enorm, würde ein Hacker jemanden attackieren, der so unachtsam ist.Ein reflektierter und sicherer Umgang mit Portalen im Internet ist hier wichtig. Klar ist es praktischer, überall alles zu hinterlegen: Ein Klick und das T-Shirt ist bestellt. Ein Klick und ich buche einen neuen Handyvertrag. Ein Klick und jeder weiß, was gerade mein Lieblingssong ist. Doch es reicht auch nur eine kleine Attacke und wir werden unsere digitale Identität los. Hacker können diese im Darknet verkaufen – und schon gibt sich jemand als man selbst aus oder belastet das Bankkonto. Passwortmanager, Updates und Co.: So gehen wir sensibler mit unseren Daten um Die einfachste Lösung, nicht mehr im Netz bedroht zu sein, ist keine Dienste im Netz zu nutzen. Das ist allerdings in einer hochdigitalisierten und schnelllebigen Welt nur schwer möglich. Ein paar wenige Schritte helfen uns dann aber doch, zumindest in kleinen Teilen sicherer zu sein.Stellen Sie so viele Daten wie nötig, aber so wenig wie möglich ins Netz.Seien Sie auf der Hut vor Phishing Mails und klicken Sie ja nicht auf unbekannte Links.Löschen Sie alte Accounts, die Sie nicht mehr benötigen. Auch hier stecken Berge von Datensätzen über Sie.Ändern Sie regelmäßig Ihre Passwörter. Nutzen Sie dafür auch einen sicheren Passwortmanager.Installieren Sie alle verfügbaren Updates: Auf allen Geräten! Dazu zählen auch Smartwatches, Smarte TVs, Smartphones oder Computer.Überprüfen Sie die Berechtigungen Ihrer installierten Apps. Das geht im App-Manager jedes Android-Gerätes. Ist es wirklich sinnvoll, dass zum Beispiel der Kalender Zugriff auf den Standort hat? Deaktivieren Sie alles, was Ihnen zweifelhaft erscheint. Am Ende kann man die Berechtigung immer noch wieder aktivieren, wenn der Funktionsumfang fehlt.So leicht lassen sich viele eigene Informationen schon schützen – und wir werden zumindest langsam zu Daten-Profis. Das DsiN startete mit der Simon-App zudem ein Portal, dass kleine Schulungen für den sicheren digitalen Alltag bietet.

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