chip.de Top NewsDie Arbeit von zu Hause hat viele Vorteile, kann aber auch ziemlich anstrengend sein. Die sogenannte "Zoom Fatigue" oder Meeting-Müdigkeit ist ein recht junges Phänomen, das viele Menschen in Deutschland betrifft. Wir erklären, was dahinter steckt und wie Sie dem vorbeugen können.Der Begriff Fatigue beschreibt ein Symptom, das für eine erhebliche Müdigkeit im Alltag und leere Kraftreserven steht. In Kombination mit Zoom, einem beliebten Gratis-Tool für Videokonferenzen, wird daraus die Erschöpfung aufgrund zu vieler und langer Meetings bei der Arbeit.Verstärkt wird dieses Gefühl der Müdigkeit durch die vielen virtuellen Konferenzen, an denen Büroangestellte seit Beginn der Corona-Pandemie täglich teilnehmen. Wir geben Ihnen hier Methoden und Werkzeuge an die Hand, mit denen Sie der Zoom Fatigue vorbeugen. Gründe für Zoom Fatigue oder Meeting-Müdigkeit Die Kommunikation ist per Videocall nicht so intuitiv wie im echten Leben.Bild: SDI Productions / Getty ImagesIm Vergleich zu Meetings von Angesicht zu Angesicht gibt es bei Videokonferenzen einige Faktoren, die erschwerend hinzukommen und zur sogenannten Zoom Fatigue führen:Zeitverzögerung: Selbst bei guter Bandbreite gibt es eine gewisse Verzögerung, die die Kommunikation über den PC teils hakelig machtTechnikprobleme: Mal ist einer stumm geschaltet, ein anderer tippt laut im Hintergrund oder die Verbindung reißt komplett ab – das nervtBlickkontakt: Anders als bei normalen Gesprächen kann man dem Gegenüber nicht direkt in die Augen schauen, das wirkt unpersönlich – stattdessen muss man abwechselnd auf das Display und in die Linse der Kamera blickenPermanente Erreichbarkeit: Konnte man sich im Büro mal in einen Think Tank zurückziehen, um ungestört zu arbeiten, ist man inzwischen durch Teams oder Zoom ständig erreichbar Weniger Meetings, Multitasking vermeiden Wer sich auf eine Aufgabe konzentriert, kann oft schneller arbeiten.Bild: Yuri Arcurs / Getty ImagesEin offensichtlicher Schritt, um Zoom Fatigue zu vermeiden, sind weniger Meetings am Tag. Laut Statista-Umfrage von 2018 nehmen diese oft bis zu 50 Prozent der wöchentlichen Arbeitszeit ein. Natürlich können Sie selbst nicht immer bestimmen, wann welche Konferenz ansteht. Bei neuen und wiederkehrenden Terminen sollten Sie aber gleichermaßen prüfen, ob Sie an diesem Tag wirklich dabei sein müssen oder lieber das Meeting absagen und andere Aufgaben erledigen. Lassen Sie sich im Anschluss von Ihren Kollegen kurz und knapp auf den neuesten Stand bringen. Möchten Sie fokussiert arbeiten, stellen Sie Ihren Status auf "Nicht stören" mit einer entsprechenden Abwesenheitsnachricht á la: "Ich bin in 1 Stunde wieder erreichbar."Auch Multitasking kann zu Erschöpfung führen. So ist es bei Meetings im Büro nicht üblich, nebenbei noch schnell ein paar E-Mails zu beantworten oder andere Aufgaben zu erfüllen – im Home-Office aber oft Standard. Auch wenn es verlockend ist, zwei oder mehr Dinge gleichzeitig zu schaffen, leiden darunter die Qualität der Arbeit und Ihr Nervenkostüm. Außerdem bekommen Sie vom eigentlichen Meeting oft nur die Hälfte mit. Gewöhnen Sie sich daher an, nichts mehr nebenbei zu machen. Augen schonen und Streckpausen einlegen Das Programm hilft Ihnen, die Augen regelmäßig vom Monitor abzuwenden.Bild: CHIPMangelnde Bewegung kann ebenfalls ein Faktor für ein Gefühl der Schlappheit sein. Tägliche Gänge zur Kantine, der Plausch mit Kollegen an der frischen Luft oder die Fahrt zur Arbeit mit dem Rad fehlen im Home-Office. Legen Sie daher bewusst kleine Pausen ein und bewegen Sie sich ein wenig, etwa mit Streckübungen oder Fitnessbändern. Das kleine Programm Stretchly erinnert Sie in regelmäßigen Abständen an diese Pausen.Ähnlich verhält es sich mit Ihren Augen, die ebenfalls stark beansprucht werden. Mit der einfachen 20-20-20-Regel schonen Sie sie: Alle 20 Minuten sollten Sie für 20 Sekunden einen Gegenstand in 20 Fuß (ca. 6 m) Entfernung anschauen. Das gleichnamige Tool 202020 für Windows 10 bietet Ihnen auch hier automatische Erinnerungen, damit Sie die Pausen nicht vergessen, wenn Sie in die Arbeit vertieft sind. Arbeitsplatz ergonomisch einrichten Mit einem faltbaren Stehpult wechseln Sie schnell Ihre Haltung bei der Arbeit.Bild: AJ Watt / Getty ImagesFür viele scheint allein der Begriff "Ergonomie" ein leidiges Thema zu sein, doch schon mit wenigen Handgriffen lassen sich die Bedingungen im Home-Office schon deutlich verbessern. Platzieren Sie Ihren Tisch am besten nicht mit dem Blick auf eine Wand, sondern in den Raum oder aus dem Fenster. So können Ihre Augen regelmäßig in die Ferne schweifen.Auch gelegentliches Stehen bei der Arbeit kann körperlichen Ermüdungserscheinungen vorbeugen. Allerdings sind höhenverstellbare Tische sehr teuer. Behelfen können Sie sich mit einem günstigen Aufsatz für den Schreibtisch, auf dem Sie den Laptop oder Monitor platzieren. Dadurch wechseln Sie schnell zwischen sitzender und stehender Tätigkeit – bei Videokonferenzen wirkt sich eine aufrechte Haltung auch positiv auf Ihre Präsenz gegenüber Kollegen aus.

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