"Die Finanzbranche braucht überdurchschnittlich viele zusätzliche IT-Fachkräfte, spürt aber nur punktuelle Auswirkungen des angespannten Arbeitsmarktes", heisst es in einer aktuellen Itopia-Erhebung zu den IT-Kosten und dem IT-Personalbedarf in der Schweizer Finanzbranche.Die voranschreitende Digitalisierung des Bankgeschäfts verlagere den Ressourceneinsatz in Richtung IT. Mittlerweile beträgt der Anteil rund 22% am gesamten Geschäftsaufwand der Banken, so die Studie. Insgesamt stiegen die Kosten in der Informatik um durchschnittlich 6%.Auch dieses Jahr werden wohl noch einige Ausgaben auf die Banken zukommen. "Ein historischer Höchstwert von +13% ist für das laufende Jahr angesagt." Die Institute müssten sich auf eine anhaltende Kostensteigerung einstellen.Interne IT-Bereitstellung ist ein NachteilVor allem grosse Banken nutzten über viele Jahre Skaleneffekte durch mehrheitlich interne Bereitstellung der IT. Laut Itopia gab es schon in der letzten Umfrage einen Trend: Banken, die ihre Infrastruktur- und Betriebsaufgaben externen Partnern übergaben, konnten die Kosten besser eindämmen. Auf eine vollständig interne Entwicklung und einen Betrieb zu setzen, sei nun die kostspieligste Strategie, so Itopia, Spezialist für IT-Beratung im Finanzumfeld"Möglicherweise sind dies erste Auswirkungen von zunehmender Cloud-Verbreitung auch in der Finanzbranche", schlussfolgern die Studien-Autorinnen und -Autoren.Bedarf an IT-Personal steigt starkStellen für Fachleute aus der Informatik lassen sich derzeit nur schwer besetzen, wie auch aus dem aktuellsten Swiss Job Market Index hervorgeht. Man könne davon ausgehen, dass auch in Zukunft Informatiker zu den meistgesuchten Fachkräften gehören. Gemäss Zahlen von ICT-Berufsbildung Schweiz waren im Jahr 2021 rund 246'400 Personen in der ICT-Branche tätig. Bis zum Jahr 2030 benötigt die Schweizer Wirtschaft 119'600 weitere Fachleute in diesem Bereich.Die Daten der Banken zeigten über die Jahre 2018 bis 2021 ein durchschnittliches Wachstum von 5,2% an IT-Fachkräften. Für dieses Jahr wurden neben Banken auch Versicherer und IT-Dienstleister in der Finanzbranche zu ihre Personalbedarf befragt. Die Zahl der Beschäftigten mit IT-Aufgaben stieg um ganze 9%. Die internen Mitarbeitenden werden dabei auch von externen IT-Spezialistinnen und Spezialisten unterstützt.Als schwierig erweise sich die Suche nach Fachkräften mit viel Erfahrung und fundierten IT- sowie Business-Kompetenzen, heisst es in der Studie. Zwei Drittel der Umfrageteilnehmer beurteilen hier die Rollen "Change-Steuerung" und "Security" als zentral. Gefolgt von "Business Analyse", "Architektur" und "Data Engineering".Zur Studie: Für den Itopia-Benchmark haben 39 Schweizer und Liechtensteiner Banken teilgenommen. Sie werden in Bezug auf Kosteneffizienz und den Nutzen ihrer IT verglichen. Unter den Befragten befinden sich 27 Retailbanken (davon 16 Kantonalbanken) sowie 12 Privatbanken. Itopia ist ein IT-Berater, der sich auf die Finanzindustrie spezialisiert hat.
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