Inside.it.ch Nachrichten RSSMontag, 20.05.2019 / 11:14 Die Google-Mutter Alphabet hat nach Angaben aus Firmenkreisen Teile ihrer Geschäftsbeziehungen zum Netzwerkausrüster und Smartphone-Hersteller Huawei eingestellt, nachdem die US-Regierung den chinesischen Konzern auf eine Schwarze Liste gesetzt hat. Betroffen sei der Transfer von Bauteilen und insbesondere Software, sagte eine mit dem Vorgang vertraute Person der Nachrichtenagentur 'Reuters'. Huawei werde demnach ab sofort keine Updates für das Betriebssystem Android erhalten. Weiterhin Zugang werde Huawei auf die Version des Android-Betriebssystems haben, die über eine Open-Source-Lizenz verfügbar ist. Allerdings werde Google laut 'Reuters' aufhören, Huawei technischen Support für Google- und Android-Services anzubieten. Google bestätigte den 'Reuters'-Bericht und fügte gegenüber der Nachrichtenagentur an, dass Google Play und die Sicherheitsfunktionen von Google Play Protect auf bestehenden Geräten weiterhin verfügbar blieben. Huawei fügt in einem Statement an, dass man Sicherheitsupdates und Services für alle bestehenden Huawei- und Honor-Smartphones sowie -Tablets zur Verfügung stellen werde. Dies gelte für verkaufte und lagerhaltige Geräte weltweit. Die nächste Version der Smartphones aber würde den Zugang zu beliebten Diensten wie dem Google Play Store, Maps oder zur Gmail-App verlieren. "Diese Apps sind entscheidend für die Hersteller von Smartphones, um in Regionen wie Europa wettbewerbsfähig zu bleiben", zitiert 'Reuters' Geoff Blaber, Vizepräsident für Forschung beim Marktforschungsunternehmen CCS Insight. Diese Beschränkungen dürften Huawei laut 'Bloomberg' insbesondere in Europa treffen, da der Konzern viele seiner Mobilfunkdienste von Google in Europa lizenziere. Auch die amerikanischen Chiphersteller Intel, Qualcomm und Broadcom haben laut 'Bloomberg' ihren Mitarbeitenden mitgeteilt, dass sie Huawei bis auf weiteres keine Chips liefern werden. Der chinesische Hersteller habe aber – das Verbot erwartend – Chips und andere Komponenten gelagert. In einem Interview sagte Huawei-CEO Ren Zhengfei, das Unternehmen wäre ohne US-Chips "in Ordnung", so 'The Guardian'. Der chinesische Konzern gab schon vor einiger Zeit bekannt, Alternativen zu Android und Windows entwickelt zu haben. Microsoft hat sich bis anhin nicht dazu geäussert, ob man Windows weiterhin für Huawei-Laptops zur Verfügung stellen werde. Aber die Chancen stehen gut, so 'The Verge', dass auch Microsoft die Anweisungen der US-Regierung befolgen werde. Ebenfalls unklar ist derzeit, inwiefern andere chinesische Smartphone-Hersteller wie Xiaomi und Oppo von den Massnahmen der US-Regierung betroffen sind. Die amerikanische Regierung geht schon länger gegen Huawei vor. Die gegenwärtige Eskalation ist Teil eines zunehmend feindseligen Handelsstreit zwischen der Trump-Administration und der chinesischen Regierung. (kjo/Keystone-sda) Update (13:43 Uhr): Artikel im dritten Absatz um Statement von Huawei ergänzt.

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