Inside.it.ch News RSSMontag, 19.08.2019 / 14:45 Schweizer geben Digitalisierung und Automatisierung am häufigsten als Herausforderungen an. Das Beratungsunternehmen EY hat eine repräsentative Umfrage unter Schweizer Arbeitnehmern aller Branchen zu ihrer Einstellung zu ihren Arbeitsplätzen durchführen lassen. Wie sich zeigt ist eine grosse Mehrheit von 87 Prozent mit ihrem derzeitigen Arbeitsplatz zufrieden oder mindestens eher zufrieden. Nur knapp ein Viertel denkt an einen Wechsel innerhalb des nächsten Jahres. Offensichtlich sind viele Arbeitnehmer insbesondere zufrieden mit dem Arbeitsklima, denn genau solche Aspekte werden am häufigsten als wichtig genannt: Ein gutes Verhältnis zu den Kollegen (66 Prozent), Anerkennung der Arbeitsleistung (65 Prozent), ein gutes Verhältnis zu den Vorgesetzten (60 Prozent). Wichtig sind vielen auch flexible Arbeitszeiten (60 Prozent), spannende Tätigkeiten (57 Prozent) und Jobsicherheit (50 Prozent). Ein hoher Lohn wird von 41 Prozent der Befragten als wichtiges Kriterium genannt. Immerhin etwas mehr als ein Drittel nennt ein Kriterium, bei dem eine moderne IT helfen kann: Einen flexiblen Arbeitsort. Dass der Lohn allerdings vielleicht doch wichtiger ist, als diese Resultate andeuten, zeigen die Antworten auf eine weitere Frage. "Was müsste Ihnen ein Arbeitgeber bieten, damit Sie gerne für ihn arbeiten?" Das gute Arbeitsklima wurde hier am zweithäufigsten genannt, von 21 Prozent der Befragten. Aber fast doppelt so viele, 38 Prozent, wünschen sich eine gute beziehungsweise bessere Vergütung. Weniger, schneller, stressigerMit ihrer aktuellen Arbeitssituation ist eine grosse Mehrheit der Befragten zufrieden, aber gleichzeitig schauen einige, wenn auch nicht die Mehrheit, mit Skepsis in die Zukunft. 60 Prozent glauben, dass es weniger Arbeitsplätze geben wird. 83 Prozent glauben, dass das Arbeitsleben in Zukunft noch schneller und stressiger wird. Grosse Mehrheiten stimmten jeweils auch den Aussagen zu, dass Beschäftigte mehr werden leisten müssen, dass Roboter und Künstliche Intelligenzen zu Arbeitskollegen werden oder dass Arbeitslosigkeit ein grösseres Problem sein wird als heute. Rund 60 Prozent glauben dennoch, dass sich ihr eigener Job gar nicht (12 Prozent) oder nur unwesentlich (48 Prozent) ändern wird. Demgegenüber stehen aber fast ein Drittel, die glauben, dass sich ihre Arbeit stark verändern wird sowie vier Prozent, die für ihre Arbeit gar keine Zukunft mehr sehen. Darüber, was denn die grössten Herausforderungen für die zukünftige Arbeitswelt sind, waren die Meinungen stark geteilt. "Ungestützt", also ohne vorgegebene Antworten, nannte rund ein Sechstel der Befragten das grosse Paradethema der IT-Industrie: Die Digitalisierung. Dahinter folgten "genügend Arbeit für alle" (12 Prozent) und "Menschlichkeit/Respekt" (10 Prozent). Der Rest verteilte sich auf eine Vielzahl von unterschiedlichen Antworten. In der "gestützten" Variante, also mit vorgegebenen Antwortmöglichkeiten, sah die Reihenfolge einiges anders aus. Das Thema "Automatisierung", das nur vier Prozent der Befragten von alleine in den Sinn gekommen war, schwang in dieser Variante mit 18 Prozent obenauf. Die Digitalisierung lag mit 14 Prozent ebenfalls weit vorne, nun aber gefolgt vom demografischen Wandel (13 Prozent), Zeitarbeit (6 Prozent) und Künstlicher Intelligenz (5 Prozent). Gemischte GefühleWas lösen die zu erwartenden Veränderungen bei den Arbeitnehmern für Gefühle aus? Positive und negative in fast gleichem Masse, wie sich zeigt. 43 Prozent empfinden sie als Chance. Aber je 34 Prozent fühlen sich dadurch unter Druck oder verunsichert, 27 Prozent sehen eine konkrete Gefahr. Je etwas weniger als ein Viertel sehen die Umbrüche als Inspiration oder ein positives Ereignis, Je rund ein Sechstel als unangenehm, ein Streitthema oder ein Ärgernis. An der Umfrage beteiligten sich rund 1500 Arbeitnehmer. (Hans Jörg Maron)

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