Inside.it.ch News RSSMittwoch, 04.09.2019 / 15:04 Die grosse Frage: Kann oder will die Wirtschaft nicht mehr Lernende ausbilden? 542 Lernende haben im Kanton Zürich die 3- und 4-jährigen Ausbildungen in Informatik, Mediamatik und ICT-Fachfrau/Fachmann begonnen. Dies meldet ICT-Berufsbildung Zürich. Insgesamt sind dies zehn Lehrverträge in Zürich mehr als noch 2018, was die Organisation der Arbeit OdA als "stabile Lehrverhältnisse" bezeichnet. Stabil heisst eigentlich enttäuschend, nimmt man den oft beklagten Fachkräftemangel als Massstab. Oder? "Wir sind enttäuscht", sagt Barbara Jasch, Geschäftsführerin des Berufsverbands ICT-Berufsbildung Zürich, auf Anfrage. "Es ist uns nicht klar: Kann oder will die Wirtschaft nicht mehr Lernende ausbilden? Liegt es an den Inhalten der Berufsbilder? Als OdA sind wir froh, dass wir keinen Rückgang haben." Seit 2018 habe ICT-Berufsbildung Zürich einen Mitarbeiter zur Schaffung neuer ICT-Lehrstellen im Einsatz, in dem er noch nicht ausbildende ICT-Betriebe informiert, berät und unterstützt. "Das ist eine Sisyphus-Arbeit", so Jasch. Es gibt aber auch Positives zu vermelden. Nach wie vor nimmt die Anzahl Lehrverträge bei der Applikationsentwicklung zu (neu 211, plus 25 im Vergleich zu 2018), ebenso werden mehr Mediamatiker ausgebildet (73, plus fünf). Hingegen ist bei der Systemtechnik ein Rückgang um sieben Lehrverträge auf total 160 zu verzeichnen. "Man muss den Rückgang ernst nehmen und genauer analysieren, was die Wirtschaft braucht", sagt Jasch. Stichworte seien Cloud und DevOps. Sie macht klar, dass der Transformationsprozess, der in der IT im Gange ist, in der Berufsbildung verstärkt einfliessen muss, beispielsweise in einer Flexibilisierung der Berufsbilder. Hinzu kommen laut ICT-Berufsbildung Zürich (ZLI) aber weitere Neubeginnende im Kanton Zürich in der beruflichen Grundausbildung, welche in der Informatikmittelschule, bei Privatschulen oder als Quereinsteiger den Nachwuchs vergrössern. Insgesamt handle es sich um total 700 Neubeginner. (Marcel Gamma)

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