chip.de DownloadsDass Stylish es mit dem Schutz privater Daten nicht mehr so genau nehmen würde, zeichnete sich schon Anfangt 2017 ab: Damals wurde die Erweiterung zum zweiten Mal verkauft, diesmal an die Firma SimilarWeb - und die ist vor allem dafür bekannt, das Surfverhalten von Nutzern auszuwerten, um sichtbar zu machen, wie und wo sich Nutzer im Web bewegen. Zur Analyse von Mitbewerbern können Webseitenbetreiber Einblick in diese - aggregierten und anonymisierten - Daten erhalten. Dass die Daten überhaupt ihr ihrer Vollständigkeit erhoben werden, ist dennoch kritisch, zumal die meisten Nutzer davon keine Kenntnis haben dürften.In den Einstellungen von Stylish ist es möglich, die Übermittlung von Daten abzuschalten. Nach der Analyse von Heaton werden dann tatsächlich keine Daten mehr übertragen. Allerdings ist unklar, ob das dauerhaft so bleibt - mit einem späteren Update kann die Übertragung jederzeit wieder aktiviert werden, ohne dass das sofort auffällt. Wer nicht auf Stylish angewiesen ist, sollte die Erweiterung daher am besten gleich komplett entfernen. Als Alternative bietet sich die Erweiterung Stylus an, die es für Chrome und für Firefox gibt. Sie basiert auf Stylish, wurde aber von sämtlichen Analyse-Funktionen befreit.Der Fall Stylish belegt erneut ein grundlegendes Problem: Immer wieder werden kleine und große Browser-Erweiterungen verkauft, und nur agieren die Käufer im Interesse der Nutzer: Erweiterungen werden damit plötzlich zu Werbeschleudern oder machen sensible Daten von Nutzern zu Geld. Einen zuverlässigen Warnmechanismus für diese Fälle gibt es bislang nicht.

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