Heise Sicherheits NewsWer dieser Tage Mail von einem Auftragskiller bekommt, der ist höchstwahrscheinlich Ziel eines besonders dreisten Betrugsversuchs geworden. Opfer sollten auf die Erpressung nicht eingehen und stattdessen die Polizei verständigen. Momentan kann es passieren, dass man beim Blick in sein Mail-Postfach einen gehörigen Schrecken bekommt. Mehrere Leser von heise online berichten von Mails, in denen ein angeblicher Auftragskiller dem Empfänger mit dem Tode droht. Gegen eine Bitcoin-Zahlung ließe sich der angebliche Gewalttäter von einem Anschlag auf das Leben des Empfängers abbringen. Die Kriminalpolizei in mehreren deutschen Bundesländern weiß nach eigenen Angaben von der Masche und auch im Netz berichten bereits Betroffene. Die Mails scheinen gezielt an bestimmte Nutzer geschickt worden zu sein und unterscheiden sich in kleinen Details – es handelt sich also anscheinend nicht um Massen-Mails. Alles deutet auf einen plumpen Betrugsversuch hin, auch wenn dieser durch besondere Dreistigkeit und Geschmacklosigkeit auffällt. Da der Tatbestand der Morddrohung allerdings sehr Ernst zu nehmen ist, rieten mehrere Polizeimitarbeiter im Gespräch mit heise online dazu, als Empfänger einer solchen Mail auf jeden Fall Anzeige zu erstatten. Schließlich könne man nicht ausschließen, dass hinter den Drohungen mehr stecke. Die Ermittler raten davon ab, das geforderte Lösegeld zu zahlen. Erfolgreicher Auftragsmörder mit SkrupelnDer Täter brüstet sich in den Mails mit "mehreren erfolgreichen Exekutionen" und gibt vor, bei seinem letzten Auftragsmord moralische Skrupel bekommen zu haben. Er wolle eine Ausnahme machen und dem Opfer die Möglichkeit geben, sich von dem Mordanschlag frei zu kaufen. Als Gegenleistung will der angebliche Auftragsmörder umgerechnet mehr als 10.000 Euro in Bitcoin haben. Diese sollen schnell bezahlt werden, denn das Opfer habe nicht viel Zeit. Auf die Mail zu antworten habe keinen Sinn, die Absende-Mailbox werde nicht weiter verwendet. Ähnliche Betrugs-Mails grassieren immer wieder, meist wird dem Opfer Geld versprochen. Zwischenzeitlich kommt es auch immer mal wieder zu Erpressungen mit vertraulichen Informationen, Bildern oder Videos, die beim Angriff auf Online-Konten des Betroffenen erbeutet wurden. Auch Erpressungsversuche, bei denen den Opfern mit Angriffen auf ihre Online-Präsenz gedroht wird, sind bekannt. Die vorliegenden Fälle stechen allerdings deutlich durch die Heftigkeit der enthaltenen Drohung heraus und stellen somit eine neue Dimension des E-Mail-Scams dar. (fab)

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