Heise Sicherheits News(Bild: Apple) Der iPhone-Konzern will sich verstärkt als privatsphärenfreundlich positionieren. In den USA und Kanada können User nun auch ihre gespeicherten Daten erhalten. Der iPhone-Hersteller hat seine Bemühungen verstärkt, sich beim Datenschutz von anderen Technikkonzernen abzuheben – was ihm auch als Argument für den Kauf seiner Produkte dienen soll. Apple veröffentlichte am Mittwoch eine neue Version seiner Informationswebsite zum Thema – auf Englisch, aber auch auf Deutsch – mit ausführlichen Hintergründen zu Datenschutz-Lösungen in den diversen Apple-Diensten. Privatsphäre sei ein "grundlegendes Menschenrecht". Dabei ("So schützen wir deine Privatsphäre") betont das Unternehmen unter anderem, dass es möglichst wenig Daten über die Nutzer direkt sammele und viele Informationen nur anonymisiert erhebe. Zudem wird ausführlicher erklärt, in welchen Fällen Daten nur auf den Geräten verarbeitet werden – und wann sowie zu welchen Bedingungen auch Informationen in der iCloud verarbeitet werden. Apple will sich klar positionieren So könne der Nutzer beispielsweise etwa selbst entscheiden, wie Gesundheits- und Fitnessdaten zur Person in der iOS-App Health verwaltet werden. "Du entscheidest, wie du Daten zu deiner Person in der Health App verwendest oder teilst. Und du bestimmst, welche Daten in der Health App gespeichert werden und wer darauf Zugriff hat." Die Informationen seien stets mit Sperrcode, Touch ID oder Face ID verschlüsselt; werden sie in iCloud abgelegt, seien sie sowohl während der Übertragung als auch auf Apples Servern gesichert. Gleichzeitig mit dem Start der neuen Informationswebsite hat Apple auch damit begonnen, Nutzern auch in den USA, Kanada, Australien und Neuseeland zu erlauben, ihre bei dem Konzern gespeicherten Daten herunterzuladen. Ein entsprechendes Werkzeug können User in der EU im Rahmen der DSGVO schon seit längerem verwenden. Backups noch zugänglich Apple wiederholte auch Angaben zu den hauseigenen Kommunikationsdiensten iMessage und FaceTime. Diese seien durch eine "durchgehende Verschlüsselung" geschützt. Apps anderer Anbieter, die iMessage nutzen, hätten keinen Zugriff auf die Kontaktdaten oder Gespräche der Teilnehmer. Apple erwähnt auch, dass iMessage und SMS im iCloud-Backup landen – dies könne der Nutzer aber deaktivieren. Die Sicherung interessiert Polizeibehörden besonders, weil sie Apple derzeit nur mit einem eigenen Schlüssel schützt, der auf gerichtlichen Beschluss herausgegeben wird. Google hat hingegen vor, Android-Backups in der Cloud künftig vor dem Zugriff durch Dritte abzuschirmen. Womit Apple sein Geld macht Apple-Chef Tim Cook betont schon seit einiger Zeit, dass der Konzern sein Geld vor allem mit dem Verkauf von Geräten verdient und nicht auf die Daten seiner Nutzer angewiesen ist. Damit versucht er, eine klare Linie zu Facebook und Google zu ziehen, die beim Datenschutz immer wieder unter Kritik geraten. Auf Kritik, dass Apple durch seine vergleichsweise sanfte Vorgehensweise beim Datenschutz den Anschluss an Google & Co. verlieren könnte, weil etwa das Sprachassistenzsystem Siri über weniger Trainingsinfos verfügt, reagiert Cook regelmäßig mit Unverständnis. Dies sei "großer Quatsch". (mit Material von dpa) / (bsc)

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