chip.de DownloadsCorona-Warn-App mit roter Warnung: Diesen Bildschirm will keiner sehen.Bild: imago images / BildgehegeSeit einiger Zeit wird die Version 2.0 des Exposure Notification Frameworks von Apple/Google verwendet (auch bekannt als ExposureWindow Modus von Google). Die Daten dieser Schnittstelle dienen als Grundlage zur Berechnung des individuellen Risikos.Während in der ersten Version 1.0 der Schnittstelle Durchschnittswerte der Dämpfung für alle Begegnungen mit einem anderen Gerät im Laufe des Tages genutzt wurden, erfolgt die Betrachtung aktuell jeweils für 30-minütige Zeitfenster.Da die Bluetooth-Technologie in Smartphones nicht dafür ausgelegt ist, exakte Entfernungen zwischen mehreren Personen im Nahbereich zu ermitteln, wird die Entfernung laut Dokumentation der Corona-Warn-App mittels der Abschwächung des Bluetooth-Signals errechnet. Bei einer Distanz von 8 Metern liegt dabei beispielsweise eine Signaldämpfung von etwa 73 dB zugrunde.Um als gezählter Personenkontakt in der Corona-Warn-App berücksichtigt zu werden, muss:mindestens 5 Minuten innerhalb des 30-minütigen Fensters die Signaldämpfung unter 79dB gelegen habendas Transmission Risk Level mindestens 3 betragen. Es wird beim Teilen der Diagnoseschlüssel pro Tag gemäß definierter Kriterien wie Symptomstatus und/oder Symptombeginn festgelegt. Details hierzu erfahren Sie auf der Github-Seite des Corona-Warn-App-Projekts.Sind diese Kriterien nicht erfüllt, erfolgt keine Zählung innerhalb der App. Es handelt sich um eine "Nicht-Risiko-Begegnung". Im Kontaktprotokoll des Betriebssystems werden diese Begegnungen zwar gezählt, werden jedoch nicht in die Risikoberechnung der App einbezogen.Sind die Bedingungen erfüllt, erfolgt eine Gewichtung der Kontaktzeiten, abhängig von der Signaldämpfung:Zeiten mit einer Dämpfung <63dB werden mit 80 Prozent gewichtet.Zeiten mit einer Dämpfung >=63dB und <73dB werden mit 100 Prozent gewichtet.Zeiten mit einer Dämpfung >= 73dB und <79dB werden mit 10 Prozent gewichtet.Basierend auf dem Transmission Risk Level (3 bis 8) wird nun ein Faktor zwischen 0,6 und 1,6 ermittelt. Mit diesem Faktor wird die gewichtete Zeit aus dem vorherigen Schritt multipliziert, woraus sich dann die normalisierte Kontaktzeit ergibt. Abschließend werden alle normalisierten Kontaktzeiten aufsummiert. Letztlich bedeutet das: Mehrere kurze Begegnungen mit niedrigem Risiko können in Summe zu einem roten Status führen. Anhand dieser Summe der normalisierten Kontaktzeiten wird nun der endgültige Risikostatus bestimmt:Summe der Kontaktzeiten geringer als 5 Minuten: Nicht-Risiko-Begegnung(en) (grün)Summe der Kontaktzeiten mindestens 5 Minuten und geringer als 9 Minuten: Begegnung(en) mit niedrigem Risiko (grün)Summe der Kontaktzeiten von mindestens 9 Minuten: Begegnung(en) mit hohem Risiko (rot) Rote Warnung: Was ist dann zu tun? Corona-Warn-App: Gehört auch nach einer Impfung noch auf jedes Smartphone.Foto: Zacharie Scheurer/dpa-tmnDie Corona-App zeigt eine rote Warnung mit erhöhtem Risiko an: Jetzt ist Vorsicht geboten! Was Sie in diesem Fall tun und worauf Sie achten sollten, sagen wir Ihnen in unserem CHIP Praxistipp.Geimpft und trotzdem rote Warnung?Es kann tatsächlich passieren, dass auch Geimpfte einem "erhöhten Risiko" ausgesetzt sind. Die Corona-Warn-App unterscheidet deshalb bei der Risikobewertung nicht zwischen Geimpft, Genesen oder Nicht-Geimpft.Wer geimpft ist und in der App eine "erhöhte Risikobewertung" in der Corona-Warn-App angezeigt bekommt, sollte zunächst Ruhe bewahren. Über die Rufnummer 116 117 des Kassenärztlichen Bereitschaftsdienstes und per Anruf beim behandelten Hausarzt erhalten Betroffene ebenfalls Hilfe. Dabei werden in der Regel erst einmal Symptome abgefragt. Sind diese nicht vorhanden, wird das weitere Vorgehen abgesprochen. Das Datum des vermeintlichen Risikokontakts scheint dabei ausschlaggebend.Zeigt die Corona-Warn-App ein "erhöhtes Risiko" an, können sich Betroffene kostenlos per PCR-Test an jeder Teststelle testen lassen. In vielen Fällen müssen Patienten die Corona-Warn-App, ihr Impfzertifikat (digital oder in Papierform) und den Personalausweis vorzeigen. Sie erhalten das Testergebnis dann in der Regel innerhalb von 24 Stunden.

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