chip.de Aktuelle PraxistippsSeit einigen Monaten macht das sogenannte Stealthing die Runde. Was das genau ist und warum es sich hierbei um Missbrauch handelt, verraten wir Ihnen in diesem Praxistipp. Stealthing erklärt: Was ist das eigentlich? Stealthing: Missbrauch, kein Trend (Bild: Pixabay) Vor allem in Foren wie Reddit kommt das Thema Stealthing in letzter Zeit immer häufiger auf. Anders als man vielleicht meinen sollte, ist der Begriff dort in vielen Fällen positiv belegt.Manche bezeichnen Stealthing als "Sex-Trend", aber der Begriff ist unpassend, da es sich um Missbrauch handelt.Hierbei werden Männer dazu angehalten, das Kondom während des Sex abzulegen. Natürlich möglichst unbemerkt, sodass es die Partnerin nicht bemerkt."Der Kick" den Täter dabei angeben, warum sie Stealthing betreiben, beinhaltet, dass die Frau komplett ahnungslos ist. Manch einer spricht sogar davon, dass es "das Recht eines Mannes ist, in der Frau zu kommen".Ist das strafbar? Stealthing gilt als Vergewaltigung (Bild: Pixabay) Stealthing ist auf jeden Fall moralisch verwerflich. Obwohl sich Mann und Frau auf eine sichere Verhütungsmethode geeinigt haben, wird der Wille der Frau einfach umgangen.Neben der Übertragung von Krankheiten können vor allem ungewollte Schwangerschaften die Folge sein. Nicht selten greift Stealthing auch die Psyche der Opfer an. Spätere Vertrauensprobleme scheinen keine Seltenheit zu sein.In der Schweiz wurde ein Mann zu einer Freiheitsstrafe von 12 Monaten verurteilt. Nach einem Tinder-Date kam es zum einvernehmlichen Sex mit Kondom. Während dem Akt hatte der Mann das Kondom jedoch entfernt, aus Angst vor einer Schwangerschaft erstattete die Frau Anzeige.Der Straftatbestand lautete Vergewaltigung. In Deutschland gibt es bisher kein entsprechendes Urteil. Nach § 177 StGB, kann Stealthing als Handlung gegen die sexuelle Selbstbestimmung gesehen werden. Eine Verurteilung wegen Vergewaltigung ist daher auch in Deutschland denkbar.

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