PC-WELT Alle NewsMit den neuen Optionen zur Einhaltung der EU-Datenschutzverordnung bringt Facebook auch die Gesichtserkennung zurück. Vergrößern Nach sechs Jahren Pause kommt die Facebook-Gesichtserkennung zurück nach Europa. © Facebook Vor acht Jahren führte Facebook seine automatische Gesichtserkennung für Fotos und Videos als neue Funktion ein. Nach datenschutzrechtlichen Protesten musste dieses Feature in Europa 2012 jedoch wieder abgeschaltet werden. Nun kommt die Gesichtserkennung zurück. Im Gegensatz zum ersten Anlauf werden Facebook-Nutzer nun von Facebook gefragt, ob sie auf Fotos und Videos automatisch erkannt werden wollen, ohne dass sie markiert wurden. Wie Facebook erklärt, wolle das soziale Netzwerk in den kommenden Wochen jedem Nutzer die Frage stellen, ob er die automatische Gesichtserkennung für sein Profil freischalten will. Das können Facebook-Nutzer entweder verneinen oder bejahen. In den Einstellungen für Chronik und Markierung lässt sich diese Entscheidung im Anschluss jederzeit wieder ändern. Die Facebook-Gesichtserkennung funktioniert mit so genannten Templates. Dabei handelt es sich um eine Art Maske, die Facebook aus den Fotos und Videos zusammensetzt, in denen der Nutzer bereits markiert wurde. Mit Hilfe dieser Maske will das Netzwerk den Nutzer dann auch in zukünftigen Videos oder auf Fotos erkennen. Wer der Gesichtserkennung nicht zustimmt, von dem soll auch keine solche Maske angelegt werden. Wer der Gesichtserkennung später widerspricht, dessen Maske will Facebook löschen. Die Templates sollen laut dem Konzern weder für Werbung noch für Freundesvorschläge genutzt werden. Eine Weitergabe der Daten an andere Facebook-Unternehmen wie Oculus, Instagram oder Whatsapp sei laut Facebook derzeit nicht geplant. Datenschützer und die Verbraucherzentralen sehen das Feature noch immer kritisch. Die Facebook-Gesichtserkennung scannt alle hochgeladenen Medien und prüft Verbindungen zu vorhandenen Profilen. Obwohl Facebook derzeit beteuert, die Templates nicht weitergeben zu wollen, könne sich dieser Vorsatz schnell ändern – wie nach der Übernahme von Whatsapp durch Facebook. Unklar ist zudem auch, wie der Facebook-Algorithmus Verwechslungen vermeiden will. Facebook versucht, die neue Gesichtserkennung so vielen Nutzern wie möglich schmackhaft zu machen. Jugendschützer will der Konzern beschwichtigen, indem die Funktion erst für Nutzer über 18 Jahren zur Verfügung steht. Nutzer sollen außerdem besser vor Fake-Accounts, Bilder-Diebstahl oder Betrugsmaschen geschützt werden. So bekommen sie beispielsweise eine Benachrichtigung, wenn ein fremder Nutzer ein Foto oder Video von ihnen hochlädt. Dieses Sicherheits-Feature bekommen Facebook-Mitglieder jedoch nur, wenn sie auch die Nachteile der Gesichtserkennung in Kauf nehmen. Die Verbraucherzentralen empfehlen jedem Facebook-Nutzer, das Für und Wider der Gesichtserkennung sorgfältig abzuwägen. Facebook: Neue und verbesserte Privacy-Tools

weiterlesen: RSS Quelle öffnen