chip.de Top NewsDie Sache ist die: Seine Rolle in "Richter Alexander Hold" entspricht irgendwie ja Holds Beruf. Es ist zwar Assi-TV und schlecht geschauspielert und unseriös. Aber der Jurist spielt den Richter, und das ist sein Beruf, und deswegen wird ihn dieses Format letzten Endes nicht so sehr in seiner Glaubwürdigkeit beeinflussen. Nur: Da waren leider auch noch andere Sendungen.Auftritte wie bei "Anna und die Liebe" oder "Deal or no Deal" zeigen, dass auch Hold von Show zu Show tingelt wie andere Prominente. Ein Politiker also, der nebenbei auch noch irgendwie schauspielert und moderiert? Das könnte seine Seriosität tatsächlich mehr ankratzen als sein eigenes Format auf Sat.1. Denn aus diesen Shows kann sich Hold nicht mehr von Berufs wegen herausargumentieren.Assi-TV als Motor zur Bekanntheit und Stütze im politischen Wahlkampf kann man zwar kritisieren. Das Fernsehen ist und bleibt aber ein Motor der Selbstvermarktung, und Hold hat somit einen entscheidenden Vorteil gegenüber seinen Gegnern: Man kennt ihn eben. Letzten Endes kommt es darauf an, wie er das Ganze für sich einsetzt. Hold ist kein dummer Mensch. Es ist wahrscheinlich, dass er seine TV-Bekanntheit nutzen wird, um über die Dinge zu sprechen, die ihm als Politiker wichtig sind.Vielleicht ist es daher am Ende auch mehr Vor- als Nachteil, dass Alexander Hold vor allem durch seine Gerichtssendung so einen hohen Bekanntheitsgrad hat. Vielleicht ist es wie damals im Nachtmittagsfernsehen auf Sat.1 - man zappt durch die Sender und bleibt bei "Richter Alexander Hold" hängen. Und will dann eben doch wissen, wer jetzt den Bruder umgebracht hat.

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