chip.de Top NewsJuckreiz ist eines der wichtigsten Anzeichen dafür, dass in der Analregion etwas nicht stimmt und die Beschwerden von einem Dermatologen oder Proktologen abgeklärt werden sollten. Denn das Symptom kann von verschiedenen Krankheiten oder Veränderungen hervorgerufen werden, die wenig bekannt sind, aber häufig auftreten, etwa:1. Marisken: Dabei handelt es sich um einzelne, harmlose und dünne Hautfältchen, die sich am Anus bilden. "Oft werden sie auch von Ärzten mit Hämorrhoiden verwechselt und falsch behandelt", erklärt Alexander Konstantinow. Der große Unterschied: Marisken entstehen außerhalb des Analkanals, Hämorrhoiden innen. Marisken können zu Juckreiz und Irritationen führen, weil oft Stuhlreste an ihnen haften bleiben. Po-Dusche, danach trockentupfen, auf keinen Fall Kortison, lautet in diesem Zusammenhang der Rat des Dermatologen.2. Psoriasis: Allein zwei Millionen Patienten in Deutschland haben Schuppenflechte. Häufig manifestieren sich die Hautveränderungen am Anus.3. Lichen sclerosus et atrophicus: Eine chronisch-entzündliche Bindegewebserkrankung mit weißen Flecken, über deren Ursache wenig bekannt ist. Vor allem Frauen sind betroffen. Unbehandelt wird die Haut pergamentartig dünn und rissig, was vor allem im Analbereich zu Problemen führt. Behandlungsoption ist gezielt Kortison.4. Trichteranus: Hier bildet sich ausgehend vom Gesäßmuskel eine Grube um den Anus, vergleichbar mit einem Trichter. Der Anus liegt also besonders tief zwischen den Pofalten. Vor allem bei starker Behaarung, reicht normales Abputzen dann nicht aus. Verbleibende Stuhlreste und Bakterien führen zu massivem Juckreiz und Entzündungen. Rasieren ist sinnlos, weil das die Region zusätzlich reizt. "Auch hier ist die Po-Dusche optimal, eventuell eine Pflegesalbe mit Dexpanthenol", rät der Experte.5. Analprolaps/Rektumprolaps: Dabei fällt der allerletzte Darmabschnitt aus dem Anus, vor allem bei Menschen mit einer Schließmuskelschwäche (Inkontinenz) kann der Prolaps eintreten. "Der Analprolaps kann vom Unerfahrenen mit großen, austretenden Hämorrhoiden verwechselt werden", warnt Oberarzt Alexander Konstantinow.Analbeschwerden können sehr vielschichtig sein. Wichtig ist deshalb, sie auf jeden Fall erst mal in einer Fachpraxis vom Dermatologen oder Proktologen abklären zu lassen, der dann die richtige Behandlung einleitet.Um die Po-Region insgesamt möglichst gesund zu halten, ist sorgfältige Analhygiene wichtig. Dafür bieten sich Wasser und Toilettenpapier am einfachsten an, wer besonders sanft und gründlich reinigen möchte, sollte es mit einer Po-Dusche probieren. Dabei müssen es keine teuren Produkte sein. Eine einfache Sprühflasche, Wasser und eventuell etwas Olivenöl oder Glyzerin reichen aus.

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