chip.de Top NewsNicht nur Netflix profitiert von der Regelung. Im Gegenzug für die vorgestreckten Zahlungen und die oft abgetretenen Senderechte werden den Produktionsstudios sehr viel mehr Freiheiten eingeräumt, als es sonst wohl der Fall wäre. Ein gutes Beispiel für diese Freiheiten nennt Techbook: Das oscar-nominierte Drama "Roma" von Alfonso Cuarón hatte ein Budget von 15 Millionen Dollar, bei einer sehr langen Drehzeit von rund 100 Tagen. Üblich ist offenbar die Hälfte dieser Zeit.Viel hängt dabei auch mit den von Netflix erfassten Nutzerdaten zusammen. Dabei stellte sich für Netflix offenbar heraus, dass die optimale Staffellänge bei nur 10 Episoden zu liegen scheint, wohingegen früher die 13 als entscheidende Kennzahl galt. Statt ältere Serien also zu verlängern, bietet Netflix seinen Kunden lieber immer wieder neue Serien, die dann auch wieder nach wenigen Staffeln abgesetzt werden dürften. Fans seien zwar enttäuscht über die Absetzung - würden sich aber an dem Gros an neuen Angeboten schnell wieder ablenken lassen. So sehen dann auch viele davon ab, ihrer Enttäuschung mit einer Kündigung Ausdruck zu verschaffen, schreibt Deadline.Die endgültige Entwicklung ist zwar jetzt noch kaum abschätzbar - allerdings kann bereits jetzt erkannt werden, dass der Trend sich auch auf andere Plattformen auszubreiten scheint. Bei den Anbietern Amazon Prime und Hulu etwa gibt es momentan gerade einmal zwei Serien, die mehr als vier Staffeln aufweisen können: "Bosch" auf Hulu und "Transparent" auf Amazon.Angesichts der derzeitigen Entwicklung scheint es letztlich auch unwahrscheinlich, dass es künftig im deutschen TV Formate wie die "Lindenstraße" oder "Wer Wird Millionär" geben wird, die über Jahre oder sogar Jahrzehnte einen festen Platz im Programm haben.

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