Heise Top NewsSATA-SSDs werden immer mehr von ihren schnelleren Geschwistern mit PCI-Express-Interface verdrängt, Neuvorstellungen mit der rund 20 Jahre alten Technik kommen immer seltener. Nun aber kommt Samsung mit einer neuen SATA-6G-Serie: 870 QVO. Die SSD soll es mit Kapazitäten von 1, 2, 4 und 8 TByte geben – laut Samsung ist die 870 QVO die erste Consumer-SSD mit dieser hohen Kapazität. Der US-Hersteller Sabrent hat jedoch vor kurzem ebenfalls eine 8-TByte-SSD angekündigt, wenn auch als PCIe-Version. Samsung verwendet einen neu entwickelten SSD-Controller, verrät aber wie üblich außer dem Namen MKX keine weiteren Details. Der QLC-Flash der SSD speichert pro Zelle 4 Bit (Quadruple Level Cells) und ist in der Herstellung noch einmal günstiger als der aktuell in den meisten anderen SSDs verbaute TLC-Flash (3 Bit pro Zelle, Triple Level Cells), aber auch beim Beschreiben deutlich langsamer. Zweigeteilter SLC-Cache steigert Schreibleistung Dagegen setzt Samsung auf einen SLC-Cache (Single Level Cells), im Hersteller-Jargon Turbo Write genannt. Dieser Cache besteht aus zwei Teilen: einem 6 GByte großen statischen Bereich und einem dynamischen Bereich, der bei hohem SSD-Füllstand nicht mehr zur Verfügung steht. Dieser Teil ist beim 1-TByte-Modell 36 GByte groß, bei den anderen 72 GByte. Wenn der SLC-Cache gefüllt ist, sinkt die Schreibleistung von mehr als 500 MByte/s auf 160 MByte/s, beim 1-TByte-Modell sogar auf nur 80 MByte/s. Die Schreibausdauer der SSDs beträgt 360 TByte pro TByte Speicherkapazität, das 8-TByte-Modell darf also im Rahmen der dreijährigen Garantie mit insgesamt 2,88 PByte beschrieben werden. Die Preise liegen bei rund 120 (1 TByte), 235 Euro (2 TByte), 470 Euro (4 TByte) und 850 Euro für die 8-TByte-Version. Das 1-TByte-Modell soll noch ab Dienstag verfügbar sein, die Versionen mit 2 TByte und 4 TByte voraussichtlich Ende Juli. Die 8-TByte-Version soll Ende August auf den Markt kommen. Kurztest der 8-TByte-SSD Samsung stellte uns vorab ein Muster der SSD 870 QVO mit 8 TByte Speicherkapazität zur Verfügung. Bei mäßiger Belastung erreichte die SSD die versprochenen Werte: 560 beziehungsweise 530 MByte/s beim sequenziellen Lesen und Schreiben, 98.000 beziehungsweise knapp 88.000 IOPS beim lesenden und schreibenden Zugriff auf zufällige Adressen – all diese Werte hielt die SSD über eine Minute. Beim andauernden Schreiben sank die Geschwindigkeit nach knapp drei Minuten auf etwa 160 MByte/s; auch dies liegt im Rahmen der Angaben. Im Full System Drive Benchmark des Anwendungs-Benchmarks PCMark 10 erreichte die SSD 1174 Punkte, ein sehr guter Wert für eine SATA-6G-SSD. Viele PCIe-SSDs erreichen in diesem Benchmark zwar noch weit höhere Werte, dennoch dürfte sich die 870 QVO durchaus als System-SSD und auch als Datenablage in einem üblichen Desktop-System eignen. (ll) Zur Startseite

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