Heise Top NewsDie italienische Regierung will erste Schritte unternehmen, um in dem Land wieder Strom mit Atomkraft zu erzeugen. Energie- und Umweltminister Gilberto Pichetto Fratin hat eine nationale Plattform für nachhaltige Atomkraft einberufen. Am 21. September sollen erstmals Akteure zusammenkommen, die sich mit Atomkraft, Sicherheit, Strahlenschutz und Atommüll befassen. Dabei soll es insbesondere um Atomtechnik gehen, die hohen Sicherheits- und Nachhaltigkeitskriterien entspricht, heißt es in einer Mitteilung der italienischen Regierung. Anzeige Italien hatte 1987, im Jahr nach der Atomkatastrophe von Tschernobyl, in einer Volksabstimmung beschlossen, aus der Atomkraft auszusteigen. In dem Jahr wurde das letzte italienische AKW abgeschaltet. Neues Referendum gefordert Im Juli dieses Jahres sagte Italiens Infrastrukturminister Matteo Salvini, erneut ein Referendum zu dem Thema abhalten zu wollen. Das Volk habe damals emotional mit "Nein" abgestimmt, nun gelte es, in der Energiegewinnung autonom zu werden und dabei keine Möglichkeit auszuschließen. Dabei rechnet Salvini damit, dass es in sieben Jahren den ersten Small Modular Reaktor (SMR) geben werde, berichtete die italienische Nachrichtenagentur Ansa. Mit Ihrer Zustimmmung wird hier eine externe Umfrage (Opinary GmbH) geladen. Umfragen immer laden Umfrage jetzt laden Italien sei von Ländern umgeben, die Atomkraftwerke betreiben, diese hätten einen Wettbewerbsvorteil. Unternehmen, Experten und Forscher gingen ins Ausland und entwickelten dort das, was eigentlich ihr eigenes Land benötigen würde, sagte Salvini. Forschung und Entwicklung soll auch ein Thema in der "Piattaforma nazionale per un nucleare sostenibile" werden. Es gelte, Italiens Beitrag zu stärken, auch in der Zusammenarbeit auf europäischer Ebene, sagte Pichetto Fratin. Strom möglichst klimaneutral und autonom zu erzeugen sind auch Argumente der britischen Regierung für die Atomkraft, die ebenfalls auf SMR setzt. Unter anderem das britische Unternehmen Rolls-Royce arbeitet an dieser Technik. In Deutschland hält die Regierungspartei FDP an ihrer Überzeugung fest, dass der dieses Jahr vollzogene Ausstieg Deutschlands aus der Atomkraft falsch ist. Südkorea hat sich bereits von seinem Atomausstieg verabschiedet, auch das von der Nuklearkatastrophe von Fukushima Daiichi betroffene Japan setzt wieder auf Atomkraft. (anw) Zur Startseite

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