Heise Sicherheits NewsNutzer der iOS-Version der offiziellen Twitter-App übermittelten dem Dienst unter Umständen über einen unbekannten Zeitraum ihre genauen Ortsdaten, obwohl sie die Funktion gar nicht aktiviert hatten. Grund dafür sei ein "bedauerlicher Fehler", räumte das Unternehmen nun in einem Hilfsdokument ein. Schlimmer noch: Informationen zum Aufenthaltsort des Nutzers seien an einen Werbevertrieb ("trusted partner") übermittelt worden, der das Echtzeitbieten auf Twitter-Reklame ermöglicht – obwohl Twitter sie eigentlich gar nicht weitergeben wollte. Aktiv trotz Abschaltung Twitter schreibt, das erste Problem habe Nutzer betroffen, die mehr als einen Account in der App registriert haben – etwa Nutzer, die einen privaten und einen Account für die Firma betreuen. Hatten die User das Ortstracking in einem der Accounts aktiviert, lief dieses automatisch auch in den anderen Accounts, obwohl es dort explizit nicht eingeschaltet war. "Precise location", wie die Funktion heißt, wird von Twitter damit beworben, dass sich so "die Nutzererfahrung verbessern" lasse. "Etwa, indem wir Ihnen mehr lokale Inhalte, Anzeigen und Empfehlungen" geben können. Die Ortsdatenweitergabe an den "Trusted Partner" fiel zum Glück weniger genau aus – durch technische Maßnahmen reduzierte sie sich auf den Umkreis einer Postleitzahl beziehungsweise einer Fläche von 5 Quadratkilometern. Twitter-Accounts oder andere "Unique Account IDs", die die Identität des Nutzers offenlegen, wurden angeblich nicht übermittelt. Die beiden Probleme traten auch in Kombination auf: User wurden unerwünscht getrackt und ihre Daten wurden weitergereicht. Kampf ums Vertrauen Der "Trusted Partner" soll laut Angaben von Twitter die Ortsdaten mittlerweile gelöscht haben. Sie hätten sowieso nur "für eine kurze Zeit" im System existiert und seien dann "als Teil des normalen Prozesses" gelöscht worden. "Wir entschuldigen uns dafür, dass das passiert ist. Wir anerkennen und schätzen das Vertrauen, dass Sie in uns stecken", so Twitter. Das Unternehmen gab weiter an, betroffene Nutzer angeschrieben zu haben, dass der Bug nun behoben sei. (bsc) Zur Startseite

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