Heise Sicherheits NewsErmittler aus der Ukraine, verschiedenen anderen europäischen Staaten und den USA haben in einer konzertierten Aktion mutmaßliche Mitglieder einer Cybercrime-Bande verhaftet, die für Millionenschäden verantwortlich sind. Aus Deutschland wirkten baden-württembergische Kriminalbeamte mit. Neben fünf Festnahmen haben die Behörden auch Technik, Bargeld und Kryptowährungen sichergestellt. Weitere Verdächtige sind auf der Flucht. Anzeige Ein Beamter der ukrainischen Cyberpolizei untersucht den Computer eines Verdächtigen (Bild: КІБЕРПОЛІЦІЯ / cyberpolice.gov.ua) Am 21. November durchsuchten Polizisten der ukrainischen National- und der Cyberpolizei "КІБЕРПОЛІЦІЯ" 30 Objekte in den Regionen Kiew, Tscherkassy, Riwne und Winnyzj. Unterstützt wurden sie von mehr als zwanzig Ermittlern aus Norwegen, Frankreich, Deutschland und den Vereinigten Staaten, die nach Kiew gereist waren. Europol hatte zuvor einen virtuellen Kommandostand für die Razzia in den Niederlanden, Sitz der europäischen Polizeibehörde, aufgebaut. Bereits im Januar hatten Ermittler des FBI, aber auch von Europol und der Polizei Baden-Württemberg die digitale Infrastruktur der Ransomware-Gruppe "Hive" übernommen. Bei der "Operation Dawnbreaker" hatten die Strafverfolger Server und Daten beschlagnahmt – Ausgangspunkt der Ermittlungen war ein Ransomwareangriff auf ein Reutlinger Unternehmen. Die neuerliche Aktion gegen mutmaßliche Cyberkriminelle wurde durch die forensische Auswertung jener beschlagnahmten Daten ermöglicht, so die Ermittler. Mutmaßliche Ransomware-Gangster Die Verdächtigen sollen Teil eines kriminellen Netzwerks sein, das Ransomware auf Hunderten Servern in 71 Ländern installiert und zur Erpressung genutzt hat. Der Schaden, so schätzen Ermittler, beträgt mehrere hundert Millionen Euro. Ein auf der Plattform X und in verschiedenen ukrainischen Medien veröffentlichtes Video der Aktion zeigt neben der Geschäftsausstattung der mutmaßlichen Erpresser einen der Tatverdächtigen, der vor den Ermittlern auf ein Dach flüchtet und – offenbar von einer Drohne aufgespürt – seinem Unmut über die anstehende Verhaftung mit einer international eindeutigen Geste Luft macht. Die Ermittler hoffen, nach der Auswertung der beschlagnahmten Datenträger weiterer Verdächtiger habhaft werden zu können. (cku) Zur Startseite

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