Heise Sicherheits NewsAuch in dieser Woche gab es einige Cyberangriffe, in deren Folge Daten von Millionen von Menschen an unbefugte Dritte abgeflossen sind. Aber auch Kriminelle wurden nun selbst zum Opfer. Anzeige Der größte Vorfall ereignete sich beim französischen Arbeitsamt. Die Behörde hat mitgeteilt, dass persönliche Informationen von Arbeitssuchenden der vergangenen 20 Jahre sowie solchen, die ein Profil auf der Arbeitsamtswebseite angelegt haben, wahrscheinlich veröffentlicht und illegal abgezweigt wurden. Vor- und Nachname, Sozialversicherungsnummer, Arbeitsamtsnummer, E-Mail-Adresse, Postanschrift sowie Telefonnummern seien davon betroffen. Passwörter und Bankdaten gehören jedoch nicht zu den abgeflossenen Daten. Cyberangriff auch auf EDV-Distributor Beim Distributor Hansen und Gieraths gab es ebenfalls einen Datenschutzvorfall, wie das Unternehmen berichtet. Am 1. März sei es Opfer eines Cyberangriffs geworden. Das Unternehmen sei weiter normal erreichbar, es könne aber nicht ausschließen, dass Kundendaten abgeflossen sind. Darüber hat es Kunden auch in E-Mails hingewiesen. Zusammen mit Strafverfolgungsbehörden untersucht das Unternehmen den Vorfall und will "angemessen" darauf reagieren. Auf Anfrage von heise online beim eingesetzten Krisenmanager waren zunächst keine weiteren Informationen zu erhalten. Später erreichte uns als Antwort auf unsere Anfrage: "Trotz unserer Sicherheitsmaßnahmen konnte nicht verhindert werden, dass Daten abgeflossen sind und im Internet (Darknet) zur Verfügung gestellt wurden". Das Unternehmen befinde sich "weiter in der forensischen Aufarbeitung des Vorfalls". Der Pressesprecher ergänzte: "Präventiv wurde die dynamische H&G Seite Offline genommen und nun fungiert eine statische Seite als Übergang". Nachdem Batteriehersteller Varta Mitte Februar die Produktion und IT-Systeme nach einem IT-Sicherheitsvorfall heruntergefahren hatte, laufe die Produktion inzwischen wieder weitgehend. Das hat der Pressesprecher Christian Kucznierz Anfang der Woche dem ORF gesagt. IT-Systeme etwa in der Verwaltung seien jedoch weiter nicht oder nur eingeschränkt verfügbar. Der Angriff werde das Unternehmen noch eine Weile beschäftigen. Der Batteriehersteller mit fünf Werken habe sich darauf konzentriert, die Produktion wieder zum Laufen zu bekommen. Ein Großteil der Belegschaft sei demnach wieder im Dienst. Nähere Informationen zum Cyberangriff wollte der Pressesprecher nicht nennen. "Noch lässt sich die Höhe des möglichen Schadens nicht bestimmen", antwortete Kucznierz heise online auf Anfrage. "Wir erwarten, dass der Vorfall die geplante Restrukturierung des Unternehmens erschweren, aber nicht aufhalten wird", ergänzte er. Das Handelsblatt berichtet derweil, dass der Vorfall Varta den Platz im SDax kosten könnte, da offenbar der Geschäftsbericht nicht fristgerecht eingereicht werden könne. Kriminelle erpressen Kriminelle Wer auf dem Darknet-Marktplatz Incognito Market Betäubungsmittel erstanden oder verkauft hat, sieht sich seit Kurzem mit einer Erpressung der Marktplatzbetreiber konfrontiert. Brian Krebs berichtet, dass der Betreiber alle Verkäufer und Käufer mit der Drohung erpressen, die Kryptowährungstransaktionen und Kopien der Chats zu veröffentlichen. Abwenden könnten Opfer das durch Zahlung einer Gebühr zwischen 100 und 20.000 US-Dollar. Die Erpressung folgt offenbar nur kurz auf eine Aktion der Betreiber von Incognito Market, wodurch Nutzerinnen und Nutzer der Plattform Kryptowährungen in Form von Bitcoins und Monero im Wert von mehreren Millionen Dollars von der Plattform nicht abheben konnten. Die Erpresser hätten sogar eine Seite auf dem Darknet-Marktplatz eingerichtet, in dem die Top-Verkäufer mit ihrem derzeitigen Zahlungsstatus vermerkt sind. Update 15.03.2024, 23:41 Uhr Antworten von Hansen und Gieraths sowie von Varta ergänzt. (dmk) Zur Startseite

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