PC-WELT DownloadsWenn Sie sich gerade umschauen, um neue Hardware, wie beispielsweise eine externe Festplatte, einen smarten Fernseher oder einen Monitor zu kaufen, kommen Sie um ein Studium der vorhandenen Anschlüsse nicht herum. Dabei reicht es aber nicht, das Gerät mit der jeweils aktuellsten Schnittstelle auszuwählen. Damit können Sie vollkommen verkehrt liegen. Vielmehr müssen Sie die zugrundeliegenden Standards beachten, um letztlich die maximale Leistung in Ihrem Rechner- oder Home-Entertainment-Umfeld realisieren zu können. Dieser Ratgeber schleust Sie sicher durch den Dschungel der Standardisierungen für USB, HDMI und Displayport. So finden Sie sich leichter zurecht und sparen überdies Geld. Denn topaktuelle Hardware hat in der Regel ihren Preis. Können Sie diese nicht nutzen, so ist die Investition umsonst getätigt. Über den für Ihren Fall passenden Anschluss holen Sie hingegen die optimale Performance aus dem Gerät heraus. HDMI vs. DisplayPort: Was eignet sich besser fürs Gaming? Monitore: Hier macht Displayport das Schnittstellenrennen Auch ganz aktuelle Monitore setzen noch auf Displayport in der Version 1.4 – etwa der LG Ultragear 49GR85DC mit ultrabreitem VA-Panel, 240 Hertz Bildwiederholrate und DisplayHDR1000. Die Kombination ist technisch top, aber mit gut 1000 Euro (UVP) auch entsprechend hochpreisig. LG Optimal angebunden an den Rechner ist ein Bildschirm zumeist über Displayport (DP). Der Anschluss überträgt wie HDMI Bild- und Tonsignale digital. Welche Version des Standards zum Zug kommt, hängt von der Auflösung, der gewünschten Bildfrequenz und der Farbtiefe ab. Je höher diese Eigenschaften liegen sollen, desto mehr Bandbreite muss über den Anschluss möglich sein. Der zugrundeliegende Standard wird von der eingebauten Grafikkarte vorgegeben. DP 1.2: Selbst diese aus 2009 stammende Version bietet bereits eine Bandbreite von 17,3 GBit pro Sekunde. Deshalb lässt sich bei Full-HD-Auflösung (1920 x 1080 Pixel) immerhin eine Bildwiederholfrequenz von 144 Hertz erreichen. Sogar UHD-Auflösung mit 60 Hertz ist hier möglich. DP 1.4: Für höhere Bildwiederholfrequenzen bei der 4K-Auflösung sorgt diese Version. Komprimiert mit Display Stream Compression (DSC) sind hier sogar Bildwiederholraten bis 144 Hertz möglich. Aufgrund der Fähigkeit, pro Farbkanal 10 Bit zu übertragen, unterstützen DP-1.4-Anschlüsse die HDR-Darstellung. Darüber hinaus reicht die Bandbreite von 32,4 GBit pro Sekunde sogar für 5K (5120 x 2880 Pixel) bei 120 Hertz (komprimiert) oder 8K (7860 x 4320 Pixel) bei 60 Hertz. Daneben sorgt die Erweiterung auf 32 Audiokanäle für den Support von Raumklang wie Dolby Atmos. Dass diese Version des Displayports noch lange nicht ausgedient hat, sondern auch weiterhin oft bei Bildschirmen vorhanden ist, lässt sich am Beispiel LG zeigen. Das Unternehmen setzt darauf beim ultrabreiten Ultragear 49GR85DC – einem 49-Zöller mit 32:9-Format und einer Auflösung von 5120 x 1440 Bildpunkten. Der Bildschirm mit VA-Panel schafft eine Bildwiederholrate von 240 Hertz und unterstützt Display HDR1000 – Preispunkt: 1070 Euro (UVP). DP 2.0: Der Versionssprung zeigt, dass sich die Bandbreite eklatant erhöht, genauer auf bis zu 77,37 GBit pro Sekunde – mehr als das Doppelte im Vergleich zum Vorgänger. So wird bei 4K-Auflösung inklusive HDR eine Bildwiederholrate von 240 Hertz möglich – ein Plus, das für Spieler von Bedeutung ist. Des Weiteren lässt sich 8K mit 120 Hertz auf zwei Monitoren darstellen, wenn auch nur unter Einsatz der Komprimierung DSC 1.2. Im Maximum sind 16K (15360 x 8640 Pixel) mit 60 Hertz möglich. Die enorme Steigerung setzt neue Kabel und neue Grafikhardware voraus. Gleichzeitig spart DP 2.0 über die Funktion Panel Replay Strom. Hier werden bei jedem neuen Frame nur solche Teile des Bildes aktualisiert, die sich verändert haben. Mit Displayport 2.1 gibt es neue Kabelkennzeichnungen – DP40 und DP80. Die Ziffern beschreiben die jeweilige maximale Datentransferrate. Als zugelassener Stecker kommt neben Displayport auch USB-C zum Einsatz. IDG DP 2.1: Die Aktualisierung des Standards hat USB-C im Fokus. Eine Bandbreiten-Management-Funktion sorgt dafür, dass Displayport-Tunneling effizienter wird, wenn gleichzeitig Daten mittels USB4 übertragen werden. Es gibt zwei Klassen von Kabeln: DP 40 und DP 80. Die Kennzeichnungen stehen für die maximalen Übertragungen – sprich 40 und 80 GBit pro Sekunde. Alle bereits für DP 2.0 zertifizierten Produkte, wie etwa Grafikkarten, Docking-Stationen oder Monitore, sind automatisch für DP 2.1 standardisiert. Das gilt beispielsweise für die AMD-Grafikkarten RX 7900 XTX oder 7900 XT, nicht jedoch für Nvidias aktuelle Geforce RTX-4000-Reihe, die weiterhin auf DP 1.4 setzt. Bildschirme mit DP 2.1 stehen derzeit noch in den Startlöchern. Bisher gibt es etwa den Gaming-Bildschirm Samsung Odyssey Neo G9 (G95NC) mit Mini-LEDs, 8K-Auflösung und einer riesigen Diagonale von 57 Zoll für rund 2700 Euro nur in Österreich, allerdings noch nicht in Deutschland. Fernseher: Mit HDMI 2.1 für die Zukunft gerüstet Für Heimkinoliebhaber ist HDMI am Fernseher von zentraler Bedeutung. Der Standard in der Version 2.0 bietet 4K-Auflösung bei 60 Hertz inklusive HDR. TVs mit diesen Ports finden Sie bereits in der Mittelklasse ab 400 Euro, wie beispielsweise diesen 50-Zöller 50PUS7956/12 von Philips. Philips HDMI (High-Definition Multimedia Interface) ist besonders bei Fernsehern der Anschluss der Wahl, um Geräte wie Streamingboxen, Blu-ray-Player oder TV-Recorder mit dem Fernseher zu verbinden. Über HDMI lassen sich Bild und Ton digital übertragen. Die Buchse gibt es in verschiedenen Formen: Typ A ist die größte Variante und findet sich bei Fernsehgeräten. Verbreitet ist zudem Mini-HDMI oder Typ C. Der Anschluss ist kleiner geformt und deshalb auch für kompakte Gehäuse – etwa Laptops – geeignet. Die kleinste Variante – Micro-HDMI oder Typ D – kommt nur sehr selten vor. Verwirrender als die Steckergrößen sind die Standardversionen von HDMI. Spätestens seit dem Siegeszug der 4K-Auflösung ist es deshalb wichtig zu wissen, welcher HDMI-Standard von den Buchsen am Fernsehgerät unterstützt wird. Lesetipp: Die besten HDMI-Kabel 2023 HDMI 1.4a/b: Diese Version ist die Mindestanforderung, um 4K-Auflösung zu übertragen, sie hat allerdings eine Grenze von 30 Hertz Bildwiederholrate. Für Kinofilme mag das noch ausreichen, bei schnelleren Inhalten, wie sie etwa bei Sportübertragungen vorkommen, benötigen Sie schon 60 Hertz, um unschöne Ruckler zu vermeiden. HDMI 2.0 (a/b): Ab dieser Fassung ist die höhere Bildwiederholrate von 60 Hertz bei UHD-Auflösung möglich. Beachten Sie bitte, dass auch das Kabel für eine 4K-Übertragung geeignet sein muss. Suchen Sie einfach nach dem Stichwort „Premium High Speed“. Wer nicht am TV spielt, der wird mit HDMI 2.0 am Fernseher durchaus zufrieden sein. Das Standard-Update auf HDMI 2.0a bezieht sich auf die Übertragung von HDR-Inhalten (Hochkontrast). Seit HDMI 2.0b lassen sich mehrere Audio- und Videostreams dynamisch synchronisieren. Fernseher mit HDMI 2.0 sind mittlerweile relativ preisgünstig erhältlich. Ab 400 Euro erhalten Sie bereits ein Mittelklassegerät mit einer Diagonale von 50 Zoll wie zum Beispiel den Philips 50PUS7956/12. HDMI 2.1(a): Die Anschlüsse in dieser Version unterstützen die UHD-Auflösung mit Bildwiederholraten von bis zu 120 Hertz – ein wichtiger Punkt für Konsolenspieler, die etwa Sonys Playstation 5 (PS5) oder Microsofts Xbox X mit maximaler Bildwiederholratenausbeute an den Fernseher anschließen möchten. Die Bandbreite von bis zu 48 GBit pro Sekunde reicht sogar aus, um im Maximum 8K-Auflösung (7680 x 4320 Pixel) bei einer Bildwiederholrate von 60 Hertz darzustellen. Damit das gelingt, muss auch das Kabel stimmen: Hier sorgt der Hinweis „Ultra High Speed“ auf der Verpackung für Klarheit. Vollen HDMI-2.1-Support bieten an erster Stelle Premium-Fernseher. Neben 8K-Modellen gibt es auch 4K-Vertreter, die aufs Spielen ausgelegt sind. Die Preise sind dementsprechend hoch, wie der 65-Zoll- Oled-TV Panasonic TX-65LZW2004 für rund 3800 Euro (UVP) zeigt, der bereits im letzten Jahr vorgestellt wurde. Volle HDMI-2.1-Ausstattung finden Sie bei Premium-TV-Geräten des Jahres 2022. Sie vereinen Heimkino- und Gaming-Funktionen wie etwa eARC, VRR und Dynamic HDR. Damit decken Sie beide Einsatzmöglichkeiten ideal ab – inklusive technischem Spielraum für die Zukunft – wie bei der Oled-TV-Serie LZW2004 von Panasonic. Panasonic Verwirrend bleibt, dass zusätzliche Funktionen vorhanden sein können, jedoch nicht zwingend vorgeschrieben sind. Hierzu zählen: VRR (Variable Refresh Rate), wodurch sich die Bildwiederholrate an den dargestellten Inhalt flexibel anpassen kann. Dynamic HDR, das den Hochkontrast detailliert regelt – entweder Szene für Szene oder sogar Frame für Frame. ALLM (Auto Low Latency Mode) – ein Modus, der in Spielen automatisch auf die geringste Latenz wechselt. Und der erweiterte Audiorückkanal eARC (Enhanced Audio Return Channel), der fast unkomprimierte Tonsignale vom Fernseher an eine Soundbar oder an einen AV-Receiver sendet. Er schließt die objektbasierten Formate wie Dolby Atmos und DTS:X ein. Einzelne dieser Funktionen sind auch bei Fernsehern mit HDMI 2.0 zu finden. Das gilt gerade dann, wenn es sich um höherpreisige Modelle handelt. In der aktuellen HDMI-Version 2.1a ist außerdem das Sourced-based Tone Mapping (SBTM) enthalten, das bei kombinierten HDR-Inhalten für höchste Details und noch stärkeren Kontrast sorgen soll. Beispiele für kombinierte Inhalte sind zusätzliche Chatfenster bei Spielen oder Menüs von Streaminganbietern. Externe Festplatte: USB in zwei Anschlusstypen dominant USB (Universal Series Bus) ist der optimale Anschluss für eine externe Festplatte an den Rechner. Hier gibt es noch mehrere Bauformen, die je nach Festplattengehäuse zum Einsatz kommen: USB-A, -B und -C. Während Typ-B als Anschluss nur direkt am Plattengehäuse zu finden ist, haben sich Typ-A und Typ-C inzwischen auf der Rechnerseite durchgesetzt – also dort, wo Sie die externe Festplatte tatsächlich anschließen. Per USB-B auf USB-A übertragen Sie in der Regel bei externen HDDs Ihre Daten. Die Anschlüsse und Datenkabel sind hier nach USB 3.2 Gen1 standardisiert. Dieses Transfertempo beherrschen die meisten USB-A-Ports an Ihrem Rechner. Deshalb sind sie ideal für große Backup-Datensicherungen. IDG USB-A: Im Falle einer externen HDD können Sie weiterhin auf USB-A vertrauen. Diese Schnittstelle erreicht im Maximalausbau als USB 3.2 Gen1 ein Übertragungstempo von 5 GBit pro Sekunde. Diese Geschwindigkeitsstufe begegnet Ihnen auch als Superspeed- USB. Im Datenaustausch sind theoretisch gut 500 MB pro Sekunde möglich. In der Praxis liegen externe HDDs grob bei etwa der Hälfte dieser Geschwindigkeit. Der USB-Anschluss stellt somit bei mobilen Magnetfestplatten keine Bremse dar. Unterschiede im Datentransfertempo ergeben sich vielmehr aus den HDDs, die im Inneren des Gehäuses sitzen. Denn bei 3,5-Zoll-Platten liegen die Umdrehungen pro Minute bei 7200, bei 2,5-Zoll-HDDs dagegen nur bei 5400. Zudem hat auch der Bridge-Chip einen gewissen Einfluss auf das Tempo der Datenübertragung. Er sitzt im Gehäuseinneren und übernimmt die Übersetzung von SATA zu USB. Beide HDD-Bauformen bieten sich immer dann an, wenn es um sehr hohe Datenmengen geht – etwa wenn Sie regelmäßige Gesamt-Backups (auch von mehreren PCs) auf eine einzelne externe Festplatte ziehen möchten. Bei externen NVMe-SSDs ist USB 3.2 Gen2 nicht die schnellstmögliche Typ-C-Version. Sie empfiehlt sich trotzdem als guter Kompromiss zwischen Tempo und Verbreitung – Beispiel im Bild: Sandisk Extreme Portable SSD V2. SanDisk USB Typ-C: Dieser Anschluss hat sich inzwischen zum Quasi-Standard bei externen SSDs gemausert. Sein Vorteil liegt in der Verdrehsicherheit. Damit entfällt ein Gefummel am Rechner, um die passende Position von Stecker und Kabel zu finden. Gleichzeitig mit den Daten lassen sich ebenfalls Strom und Video- sowie Bildsignale übertragen. Das macht Typ-C so vielseitig einsetzbar. Verwirrend sind dagegen die zahlreichen Versionen, die hinter einem Anschluss stecken können. USB-C: Darauf müssen Sie vor dem Kauf achten Ausschlaggebend für die richtige externe Festplatte ist der zugrundeliegende Standard des Ports am Rechner. Typ-C ist stets abwärtskompatibel bis zur Version USB 2.0. Auch wenn ein externes Laufwerk schneller arbeiten kann, wird es immer auf das Übertragungstempo gebremst, auf das der Typ-C-Anschluss am PC standardisiert ist. Aktuelle Rechner und Notebooks bringen oft mehrere USB-Typ-C-Ports mit. Es hängt allerdings von der CPU und der Verdrahtung des USB-C-Anschlusses auf dem Mainboard ab, welche USB-Versionen tatsächlich unterstützt werden. Dazu kommt, dass auch das Kabel auf die Typ-C-Version ausgelegt sein muss. Als Regel lässt sich jedoch festhalten, dass wenigstens ein Port am Rechner vorhanden ist, der USB 3.2 Gen2 beherrscht. Darüber klappt der Datentransfer mit 10 GBit pro Sekunde. Dieses USB-Tempo ist wiederum das populärste bei externen SSDs mit Typ-C-Anschluss. Im Idealfall lassen sich gut 1000 GB pro Sekunde übertragen. Wer sich wenig Gedanken machen will, wählt daher derzeit eine externe SSD mit USB-C in der Version USB 3.2 Gen2 aus – etwa den aktuellen Testsieger bei externen NVMe-SSDs, die Sandisk Extreme Portable SSD V2 mit 1 TB Kapazität, die bereits ab rund 100 Euro zu haben ist. Externe SSDs mit USB4-/Thunderbolt- 4-Spezifikation sind noch Mangelware. Wer unbedingt upgraden will, kann es mit einem externen Gehäuse versuchen. Ein Beispiel ist das Orico M234C3-U4 für USB4-Typ-C-Ports. Orico USB4/Thunderbolt 4: Bislang sind diese aktuell schnellsten USB-C-Versionen bei externen SSDs noch selten verbreitet. Und das, obwohl etwa die USB4-Spezifikation seit 2019 verabschiedet ist. Der Marktdurchbruch soll in nächster Zeit bevorstehen. Technik-Enthusiasten, die sicher sind, dass der USB-C-Port am Rechner USB4/Thunderbolt 4 unterstützt, greifen deshalb besser zu einem externen SSD-Gehäuse und setzen eine NVMe-SSD selbst ein. Auch solche Gehäuse sind noch Mangelware. Ein Beispiel für USB4 ist das Orico M234C3-U4, das 40 GBit pro Sekunde als Spitzentempo und volle Kompatibilität mit Thunderbolt 3 und 4 verspricht, allerdings auch stolze 140 Euro (ohne SSD) kostet. Für die Nachfolgeversion USB4 Version 2 mit 80 GBit pro Sekunde sind noch keine externen SSD-Lösungen in Aussicht – geschweige denn entsprechende Ports an den Rechnern.

weiterlesen: RSS Quelle öffnen