Heise Top NewsMicrosoft reagiert auf den Verdacht der EU-Kommission, mit der Verknüpfung von Teams mit Office 365 und Microsoft 365 gegen europäisches Kartellrecht zu verstoßen. Ab 1. Oktober sollen Kunden im Europäischen Wirtschaftsraum und in der Schweiz Microsoft 365 und Office 365 ohne die Kollaborationssoftware kaufen können, schreibt die für europäische Angelegenheiten zuständige Microsoft-Managerin Nanna-Louise Linde. Die Produktivitätssoftware soll demnach monatlich 2 Euro und jährlich 24 Euro weniger kosten. Neue Unternehmenskunden sollen Teams für monatlich 5 Euro und jährlich 60 Euro buchen können. Anzeige Zudem will Microsoft die Interoperabilität seiner Produktivitätssoftware mit der Software von Teams-Konkurrenten wie Zoom oder Salesforce verbessern, verspricht Linde. Die Salesforce-Tochter Slack hatte sich vor drei Jahren an die EU-Kommission gewandt, mit dem Vorwurf, Microsoft handele illegal und wettbewerbswidrig, indem Teams in die Microsoft-365-Dienste eingebunden werde. Der deutsche Anbieter von Videokonferenzsystemen Alfaview hatte sich im Juli dieses Jahres ebenfalls bei der EU-Kommission beschwert. Microsoft meint zwar, Microsoft 365 und Office 365 seien jetzt schon recht interoperabel, aus der EU-Kommission sei aber zu hören, dass der Softwarekonzern mehr tun könne. Daher wolle Microsoft Entwicklern der Konkurrenten mehr Support bieten. Kunden möglicherweise eingeschränkt Die EU-Kommission hatte Ende Juli dieses Jahres bekannt gegeben, wegen der Software-Bündel mit Teams eine offizielle Untersuchung eingeleitet zu haben. Microsoft schränke seinen Kunden möglicherweise die Wahl der Produktivitätsprogramme und die Interoperabilität mit konkurrierenden Produkten ein. Dadurch könnte Microsoft seine Marktposition bei Produktivitätssoftware missbrauchen und verteidigen, hieß es aus Brüssel. Microsoft will diese Bedenken mit der Entbündelung und gesteigertem Support ausräumen, schreibt Linde. Zudem wolle ihr Unternehmen es Drittanbietern erleichtern, Office-Webanwendungen in ihren Apps und Diensten zu hosten. Überdies werde Microsoft weiterhin mit der EU-Kommission kooperieren, um ihren Bedenken zu begegnen. Microsoft habe 2007 begonnen, Kollaborationstechnik wie Lnync, Skype for Business Online und schließlich Teams in seine Office-Angebote aufzunehmen in der Annahme, Geschäftskunden benötigten eine Rundum-Lösung. "Gleichzeitig erkennen wir unsere Verantwortung als wichtiger Technologieanbieter an, ein gesundes Wettbewerbsumfeld zu unterstützen", betonte Linde. (anw) Zur Startseite

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