Heise Top NewsDer indische Rover Pragyan fährt weiter über den Mond und ist dort nicht nur einem vergleichsweise großen Krater ausgewichen, sondern hat jetzt auch ein Foto des Landers Vikram zur Erde geschickt. Den lässt das kleine Gefährt nun immer weiter hinter sich, beide sammeln aber wichtige Daten am erstmals überhaupt besuchten Südpol des Erdtrabanten. Mit einem Spektroskop hat Pragyan laut Indiens Weltraumagentur erstmals eindeutig Schwefel nachgewiesen. Das Element sei aus dem Orbit nicht nachzuweisen und woher es dort stammt, müsse noch geklärt werden, schreibt die ISRO. Außerdem gefunden wurden demnach Aluminium, Kalzium, Eisen, Chrom, Titan, Mangan, Silizium und Sauerstoff. Anzeige Aus dem All entdeckt Ein Krater als Hindernis (Bild: ISRO) Kurz nach Beginn seiner Fahrt über die Mondoberfläche war Pragyan auf einen Krater mit einem Durchmesser von etwa vier Metern gestoßen, hat die ISRO zudem öffentlich gemacht. Der war zu dem Zeitpunkt noch etwa drei Meter entfernt und ein zu großes, beziehungsweise zu gefährliches Hindernis. Deshalb sei der Rover angewiesen worden, seine Route zu ändern und er habe einen alternativen Weg genommen. Zu sehen ist die Umgebung von Vikram derweil auch auf einer Satellitenaufnahme, die den Lander und eine ganze Reihe von Kratern zeigt. Welcher genau der im Weg von Pragyan war, ist bislang unklar. Satellitenaufnahme von Vikram (Bild: ISRO) Insgesamt läuft die historische Mondmission damit weiter nach Plan. Vikram war vergangenen Mittwoch auf dem Mond gelandet, es ist Indiens erste Mondlandung. Das Land ist damit überhaupt erst das vierte, dem das gelungen ist. Vorher hatten das nur die USA, die Sowjetunion und zuletzt China geschafft. Als Nächstes plant jetzt Japan solch eine unbemannte Landung. Vikram und Pragyan gehören zur Mission Chandrayaan-3, Indiens dritter Mondmission. Bei der Vorgängermission war die Mondlandung noch gescheitert, aber die Verantwortlichen haben offenbar aus dem Fehlschlag gelernt. Seit der geglückten Landung veröffentlicht die ISRO immer wieder Bilder und Erfolgsmeldungen. Pragyan soll insgesamt einen Mondtag aktiv sein, das sind etwa 14 Erdentage. Die Mondmission ist nur eine von mehreren, mit denen Indiens Raumfahrtprogramm in den kommenden Jahren auf sich aufmerksam machen will. Unter anderem sind Missionen zur Venus (Shukrayaan-1) und eine weitere zum Mars (Mangalyaan-2) geplant. Zudem will das Land bald auch erstmals selbst Menschen ins All schießen (Gaganyaan). Schon am Wochenende soll mit Aditya-L1 (nach dem Sanskrit-Wort für "Sonne") ein erstes indisches Weltraumteleskop zur Erforschung der Sonne starten. Die Regierung möchte außerdem verstärkt auf den Privatsektor setzen, Privatfirmen dürfen die Infrastruktur der Weltraumbehörde nutzen. Erst im November war der erste Start einer privat in Indien entwickelten Rakete gelungen. Anzeige (mho) Zur Startseite

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