Heise Top NewsAm Berliner Museum für Naturkunde wurde jetzt bestätigt, dass es sich bei 20 mutmaßlichen Bruchstücken eines nahe der Hauptstadt abgestürzten Meteoriten tatsächlich um Überreste eines Asteroiden handelt. Anzeige Wie die Freie Universität Berlin erklärt, habe man es mit sogenannten Aubriten zu tun, die sich schon vom Aussehen her merklich von anderen Meteoriten unterschieden. Stattdessen ähneln sie eher grauem Granit, sie bestehen "hauptsächlich aus den Magnesium-Silikaten Enstatit und Forsterit", wird Christopher Hamann vom Naturkundemuseum zitiert. Weil sie kaum Eisen enthalten und ihre Schmelzkruste ganz anders aussieht, seien sie im Freien schwer zu erkennen. In den Sammlungen gebe es nur wenige solche Objekte. Bald im Museum zu sehen Wie das Museum für Naturkunde jetzt erklärt, waren umgehend nach dem Absturz Suchtrupps aufgestellt worden, die für die Wissenschaft nach Überresten suchen sollten. Damit habe man anderen zuvorkommen wollen, die mögliche Fundstücke meistbietend verkaufen würden. Vier Tage lang habe man aber nichts gefunden und das, obwohl sogar extra ein Experte aus den USA eingeflogen sei, um die Gruppen zu unterstützen. Erst als dann ein polnisches Team ein vergleichsweise großes Stück gefunden hatte, habe man gewusst, nach was für Stücken man Ausschau halten musste. In rascher Folge seien dann viele weitere Überreste entdeckt worden. Deren Zusammensetzung sei überprüft worden, die Ergebnisse gingen nun an die Meteoritical Society zur Bestätigung. Der Asteroid 2024 BX1 ist am 21. Januar 2024 nordwestlich von Berlin als Feuerkugel niedergegangen. Es war überhaupt erst der achte Asteroid, der vor dem Verglühen gefunden wurde, die NASA hatte vorab eine Warnung ausgegeben. Im Internet kursierten dann auch bald zahlreiche Fotos und Videos, eine Webcam in Leipzig hat eine besonders schöne Aufnahme geliefert. Wegen der Bodenverhältnisse galt die Suche nach Überresten als schwierig, trotzdem fanden sich viele Teilnehmer und Teilnehmerinnen. Weil schließlich so viele Überreste gefunden wurden, will das Museum für Naturkunde einige möglichst rasch ausstellen. Dass Asteroiden vor ihrem Verglühen als Meteoriten entdeckt werden, ist eine ziemlich neue Errungenschaft. Seit 2008 betraf dies nun insgesamt acht Exemplare, sechs davon seit 2018. Als vor etwa einem Jahr der vorab entdeckte Asteroid 2023 CX1 als Meteorit zwischen Frankreich und England abgestürzt war, wurden auch anhand der dabei gesammelten Daten mehrere Überreste gefunden. Für die Forschung ist es von immensem Wert, wenn Meteoriten rasch nach ihrem Absturz gefunden werden, denn dann sind sie noch nicht sehr stark kontaminiert und ermöglichen unbezahlbare Einblicke in ihre Geschichte. Darauf hoffen nun auch die Forscher und Forscherinnen in Berlin. (mho) Zur Startseite

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