Heise Sicherheits NewsApple geht eine iPhone-Achillesferse an: Mit einer zusätzlichen Sicherheitsfunktion können sich Nutzer künftig besser schützen, falls ein Dieb oder Räuber auch die iPhone-PIN respektive den Gerätecode herausfindet. Die erste Beta von iOS 17.3 erlaubt bereits den Test dieser "Stolen Device Protection" genannten, optional zuschaltbaren Funktion. Das iPhone-Update erscheint voraussichtlich Anfang 2024 für die Allgemeinheit, gerade erst wurde iOS 17.2 veröffentlicht. Anzeige Dieb kennt iPhone-Code = Game over Hat ein Dieb den iPhone-Code ausgespäht oder mit Gewalt in Erfahrung gebracht, kann das aktuell dramatische Folgen für Nutzer haben: Der Dieb ist dadurch nämlich nicht einfach nur in der Lage, das iPhone zu entsperren, sondern er kann auch auf geschützte Bereiche wie die im iCloud-Schlüsselbund gespeicherten Passwörter zugreifen. Das erlaubt es unter Umständen auch, in Banking-Apps einzudringen. Zudem ist es mit Kenntnis des Gerätecodes möglich, einfach das Passwort der Apple-ID zu ändern, ohne das ursprüngliche Passwort zu kennen. Der Bestohlene wird dadurch aus seinem Account ausgesperrt und verliert im schlimmsten Fall den Zugriff auf in iCloud gespeicherte Fotos, Dokumente, Backups und weitere Daten. Genau davor soll die "Stolen Device Protection" bewahren: Ist sie aktiviert, muss der Zugriff auf sensible Bereiche wie die Passwortsammlung immer biometrisch mit Gesichtsscan (Face ID) oder Fingerabdruck (Touch ID) bestätigt werden. Dabei streicht Apple den Fallback: Schlägt die biometrische Authentifizierung fehl, lässt sich dann auch nicht länger einfach durch Eingabe des Gerätecodes auf die Passwörter zugreifen. Kein Fallback mehr auf iPhone-PIN Die Änderung des Apple-ID-Passwortes soll dann ebenfalls nicht länger allein durch Eingabe des Gerätecodes möglich sein, sondern benötigt zudem die biometrische Authentifizierung. Außerhalb des eigenen Zuhauses und anderer dem iPhone vertrauter Orte soll das Betriebssystem solche Änderungen außerdem erst nach einer gezielten Verzögerung von einer Stunde ausführen. Das gilt auch für das Hinzufügen oder Ändern eines Wiederherstellungsschlüssels. Zu dieser Methode griffen manche Diebe bislang offenbar, um Nutzer komplett aus ihrem Account auszusperren. Apple geht damit ein Problem an, das Anfang des Jahres für erhebliches Aufsehen sorgte und gegen das es bislang keinen umfassenden Schutz gibt. Besonders aus Nord- und Südamerika waren Berichte über Diebstähle zu hören, bei denen gezielt die iPhone-PIN ausgespäht wurde. Die Beklauten wurden damit schnell aus ihren Apple-ID-Accounts ausgesperrt und teils kam es offenbar auch zur Plünderung von Konten und Cash-Apps. Laut dem Wall Street Journal haben sich allein in den USA mehrere Hundert von der Masche Betroffene bei der Zeitung gemeldet. Apple betonte im April 2023, es handele sich um seltene Angriffsszenarien und stellte Schutzmaßnahmen in Aussicht. (lbe) Zur Startseite

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