Das Säuberungs-, Tuning- und Aufräum-Werkzeug CCleaner von Hersteller Piriform hilft Nutzern dabei, die Festplatte, die Windows-Registry, und den Rechner "im Ganzen" geschmeidig und frei von Müll zu halten. Die in der Standard-Version kostenlose Software untersucht das komplette System - oder auf Wunsch nur Teile davon - auf überflüssige, beschädigte, doppelte und beispielsweise temporäre Dateien. Danach kann man der Freeware den Auftrag erteilen, mal ordentlich durchzuwischen und alle unerwünschten Daten zu entfernen. Je nachdem, wie zugemüllt der Rechner vor der Säuberung war, kann dies zu einer recht beträchtlichen Freigabe von vorher verstopftem Speicherplatz führen. Da auch Registry und temporäre Daten frei geräumt werden, kann auch das System an sich mithilfe des CCleaners wieder ein wenig flinker werden. Darüber hinaus analysiert das Programm auch viele aktuelle Internetbrowser. Hier kann man dann unter anderem Cookies, Verläufe und andere Surf-Spuren entfernen, oder Einstellungen zurücksetzen. Das sorgt wieder für etwas mehr Privatsphäre im Netz. Das Ganze gilt dank einer Mac-Version auch für Systeme, die unter Mac OS X laufen - mit entsprechenden Einschränkungen.
Ob Internetbrowser, Festplatten oder Windows-Registry - an diesen Stellen sorgt der CCleaner für Sauberkeit
Nach dem Start des CCleaners spuckt dieser erst einmal eine umfangreiche Liste an Programmen und Diensten aus, die erkannt und standardmäßig analysiert und entmüllt werden. Das Programm unterscheidet hier zwischen System-eigenen Einträgen und denen anderer Hersteller. So finden sich unter einem der Reiter etwa der Internet Explorer, Microsoft Edge, der Windows-Explorer sowie das Windows-Betriebssystem selbst. Beim Reiter der Drittanbieter-Software finden sich beispielsweise Firefox, Google Chrome und Thunderbird, aber auch etwa dem Adobe Reader, Steam oder dem VLC media player.
Im Falle der Web-Browser nimmt sich der CCleaner auch der Webseiten-Verläufe, den Downloads, dem Cache und der Cookies an. So bleiben nach der Säuberung etwa auch Autovervollständigungs-Felder erstmal leer. Das sorgt generell für mehr Surf-Sicherheit und Anonymität - vermindert aber gleichzeitig auch den Komfort bei der virtuellen Bewegung durchs Internet. Möchte man entsprechende Elemente also behalten, kann und sollte man vor dem Säuberungs-Vorgang entsprechende Häkchen entfernen. Wie erwähnt kann er CCleaner auch mit weniger gängigen Kandidaten der Browser-Riege umgehen. Nutzt man so nischige Programme wie etwa den Maxthon Browser, K-Meleon oder Flock, hilft der CCleaner trotzdem beim Aufräumen. Reicht einem die Standard-Checkliste des Programms noch nicht, kann man diese mit einem kostenlosen Add-on - genannt CCEnhancer - noch umfangreicher machen.
Nachdem man alle gewünschten Haken gesetzt oder entfernt hat, und mit einem Klick auf "Analysieren" das System untersucht hat, kann man sich an die eigentliche Reinigung machen. Der CCleaner zeigt vorweg an, wie viel Speicherplatz durch eine solche freigegeben werden kann. Auch hier kann man noch einmal alle Einträge sichten, die für die Säuberung vorgemerkt sind. Sind hier Dateien oder andere virtuelle Objekte dabei, die man behalten möchte, kann man auch diese durch eine Häkchen-Entfernung vor dem Putz retten. Durch einen Klick auf "CCleaner starten" bringt man anschließend die Reinigung in Gang, die je nach Menge der zu entfernenden Daten einige Minuten in Anspruch nehmen kann. Nach dem Durchlauf bekommt man noch einmal angezeigt, wie viel Speicherplatz tatsächlich freigegeben wurde.
Standardmäßig kann man vom "Cleaner"-Reiter anschließend getrost in den "Registry"-Reiter wechseln, wo man dann auch direkt eine Reinigung der Windows-Registrierungs-Datenbank "anhängen" kann. Der Registry-Cleaner zeigt auch wieder einige Einträge an, bei denen man auf Wunsch Analyse-Häkchen entfernen kann. Durch "Nach Fehlern suchen" kann man genau das tun. Alle gefundenen Items - etwa fehlende, gemeinsam genutzte DLLs oder ungenutzte Dateiendungen - werden aufgelistet. Durch den Klick auf "Fehler beheben" erhält man standardmäßig erst noch einmal die Gelegenheit, einen Systemwiederherstellungs-Punkt zu setzen. Die Registry ist bekanntermaßen fragil, und hat starken Einfluss auf die System-Stabilität. Geht hier also etwas schief, kann das zu Problemen führen. Anschließend kann man den CCleaner einfach alle entdeckten Fehler am Stück beheben lassen - oder man geht diese Stück für Stück durch. Je nach Anzahl und Wichtigkeit der gefundenen Registry-Einträge, kann die Reinigung hier durchaus für mehr Stabilität und Geschwindigkeit des Windows-Systems sorgen.
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Damit ist der CCleaner aber noch lange nicht an der Grenze seines Funktionsumfangs. Der Reiter "Extras" hat noch einiges mehr in petto. So lassen sich von hier aus etwa ohne "Umweg" zum Windows-Software-Manager Programme deinstallieren oder die Einträge der Autostart-Liste bearbeiten. Durch Letzteres kann man beispielsweise den Rechner beim Systemstart beschleunigen, indem man unnötige Programme, Dienste sowie Browser-Add-ons und Erweiterungen und dergleichen mehr deaktiviert. Unter den Werkzeugen finden sich außerdem noch ein Tool zum Aufspüren und Entfernen von Datei-Dubletten, ein Disk-Wiper, der Festplatten restlos bereinigt, sowie eine System-Wiederherstellung. Letztere kann und soll natürlich helfen, wenn mal so richtig etwas in die Hose geht.
Portabel, erweitert oder auf Android-Geräten - weitere Versionen des CCleaners
Mobil gibt es auch die CCleaner-App für Android-Geräte. Diese lässt sich auf entsprechenden Smartphones und Tablets einsetzen. "Für unterwegs" gibt es außerdem eine portable Version des Programms, die sich beispielsweise vom USB-Stick oder anderen Wechselmedien aus starten lässt. CCleaner Portable lässt sich auch bei uns im heise Download-Verzeichnis herunterladen, und benötigt für das Reinemachen auf fremden Rechner zwar keine feste Installation, jedoch stets Administratoren-Rechte.
Für den privaten, nicht-kommerziellen Einsatz ist der CCleaner als Freeware erhältlich. Die Software steht jedoch auch in verschiedenen erweiterten - dann kostenpflichtigen - Versionen zur Verfügung. So richtet sich die Edition Professional ebenfalls an Privatanwender, habt jedoch erweiterten Support sowie automatische Updates im Gepäck. Die Professional Plus Edition bringt darüber hinaus auch noch die Piriform-Programme Defraggler und Recuva mit. Letztere zwei Tools stehen bei uns auch separat in ihren Freeware-Versionen bei uns zum Download bereit. Die kostenpflichtigen Varianten Business, Technician, Network und Network Professional bringen einen erweiterten Funktionsumfang mit, und richten sich damit besonders an professionelle Anwender, und den kommerziellen Einsatz in Unternehmen. Bei der Technician Edition sind Entwickler-Werkzeuge mit dabei, die Network-Varianten können mehrere Endpunkt-Computer im Netzwerk aus der Ferne analysieren und bereinigen.
Achtung Adware
Die Freeversion von CCleaners installiert weitere Software mit wie zum Beispiel Google Chrome. Wer diese Software nicht möchte, muss bei der Installation darauf achten, ob sie sich via Checkbox von der Installation ausnehmen lässt.