chip.de DownloadsDas größte Problem, das auch viele Kritiker bereits angesprochen haben, ist die Verbreitung. Haben nicht mindestens 80 oder sogar 90 Prozent der Smartphonenutzer in Deutschland die App installiert und aktiviert, dürfte die Corona-Warn-App weitestgehend wirkungslos sein. Die Bundesregierung hat mehrfach betont, dass die Installation freiwillig erfolgen soll. Das ist in Anbetracht von Datenschutz und Freiheit des Einzelnen eine richtige Entscheidung - sie erschwert den Einsatz der App trotzdem erheblich.Wie schwer das zu lösen ist, zeigen Fälle in anderen Ländern. In Singapur, wo die Installation der App freiwillig ist, nutzt weniger als ein Viertel der Bevölkerung die App. In Australien, wo Anfang Mai ebenfalls eine Tracing-App eingeführt wurde, verlief der Prozess nur aus einem Grund weniger schleppend: Der australische Premierminister knüpft die Installation der App an Lockerungen der Regelungen. Je früher man die App installiere, umso früher könne man wieder in den Pub gehen, sagte er in einer Ansprache.Es bleibt also die Frage offen, wie die Bürger in Deutschland davon überzeugt werden sollen, die App zu installieren. Im Gespräch war bereits eine Verteilung über die Warn-App NINA, die allerdings auch nur etwa eine Million Downloads im Play Store aufweist. Dass ein zweiter Lockdown um jeden Preis verhindert werden soll, steht außer Frage. Und wenn das soziale Leben in Deutschland wieder Fahrt aufnimmt, dürfte eine Tracing-App eine große Hilfe sein. Es muss also einen Plan geben, wie die App unter die Nutzer kommt.

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