PC-WELT DownloadsWo es um Geld geht, sind leider auch die Betrüger nicht weit weg. Das gilt nicht zuletzt auch für das Online-Bezahlportal PayPal: Mit allerlei raffinierten Scams und miesen Methoden versuchen Kriminelle, ans schnelle Geld zu kommen – natürlich auf Kosten von unbescholtenen Nutzern. Dass es Ganoven auf die Bezahlplattform aus Kalifornien abgesehen haben, ist eigentlich kein Wunder: Der Jahresumsatz von PayPal betrug allein im vergangenen Jahr (2022) fast 28 Milliarden US-Dollar, es gibt also etwas zu holen. Wer nicht selbst Opfer schamloser Abzocker werden möchte, sollte die gängigsten Betrugsmethoden bei PayPal kennen und einige einfache Regeln befolgen – beides stellen wir Ihnen in diesem Beitrag vor. Wie gehen Betrügern bei PayPal vor? Wie bei Betrugsmaschen auf anderen Online-Plattformen auch, geht es Abzockern bei PayPal hauptsächlich darum, an sensible Daten zu kommen oder Gewalt über Nutzerkonten zu erlangen – oft hängt beides zusammen. Es kommen Phishing-Methoden zum Einsatz, gefälschte Rechnungen, gekaperte Konten oder die Manipulation von Versandadressen. Zu den typischen Methoden der Abzocker gehören folgende Strategien: Kunden zahlen zu viel Klingt erst einmal problemlos, wer stört sich schon an zu viel Geld? Wenn ein Käufer per PayPal aber zu viel überweist und einen Verkäufer anschließend auffordert, den zu viel bezahlten Betrag etwa per Überweisung (also nicht mehr per PayPal) zurückzuzahlen, sollte man skeptisch werden. Sobald man solchen Aufforderungen Folge leistet, können Betrüger die ursprüngliche Überweisung per PayPal unter Umständen nämlich wieder zurückziehen und man ist den zuvor erstatteten Betrag für immer los. Betrug mittels vermeintlicher Speditionsunternehmen Dreist und einfallsreich: Scammer melden sich bei dieser Methode bei arglosen Verkäufern schwerer oder sperriger Güter, die man nicht einfach so als Paket per Post verschicken kann. Auch Waren, die ursprünglich zur Abholung vorgesehen waren, eignen sich für diese Masche. Die Ganoven schlagen dann vor, Kühlschränke, Waschmaschinen oder andere großen Güter per Spedition liefern zu lassen. Die Kosten für den aufwendigen Transport, so wird es vorher versprochen, würden die Täter zusammen mit dem Kaufpreis per PayPal an den Verkäufer senden. Wer darauf eingeht, erhält im Anschluss einen gefälschten Überweisungsbeleg, der mitunter täuschend echt aussieht – als würde er direkt von PayPal stammen. Tatsächlich hat man also gar kein Geld erhalten. Nun folgt die finale Aufforderung: Man müsse jetzt nur noch der vermeintlichen Spedition die bereits erhaltenen Transportkosten überweisen und der Deal könne abgeschlossen werden. Sie ahnen schon: Die Spedition gibt es gar nicht, der betrügerische “Käufer” streicht das Geld selbst ein und verschwindet. Um das zu vermeiden: Gehen Sie niemals auf dubiose Vorschläge per E-Mail ein. Und seien Sie skeptisch, wenn Käufer es sehr eilig haben. Test: Die besten VPN-Dienste im Vergleich Phishing: Der lukrative Scam-Klassiker Beim Phishing versuchen Betrüger, uns Zugangsdaten oder Kreditkartennummern zu entlocken.Philip Steury Photography “Phishing” ist ein sogenannter Neologismus vom englischen „fishing“ und bezeichnet den Versuch, mit gefälschten Webseiten, E-Mails oder anderen Nachrichten an sensible Nutzerdaten zu kommen. Betrüger nehmen dabei üblicherweise Zugangsdaten oder Kreditkartennummern ins Visier. In der Praxis läuft das so: Nutzer erhalten eine mal besser, mal schlechter gefälschte E-Mail, die den Anschein erwecken soll, offiziell von PayPal zu stammen. Oft wird darin mit verdächtiger Dringlichkeit zum Handeln aufgerufen: Etwa, weil der eigene Account in Gefahr sei, solle man schnell seine Zugangsdaten ändern. Ein Link dafür wird solchen Phishing-E-Mails gerne gleich angehängt. Folgt man dem Link, landet man aber auf einer gefälschten Seite und wird zur Eingabe von Zugangsdaten aufgefordert. Die werden dann gespeichert und können von Kriminellen verwendet werden, um selbst Zugriff aufs PayPal-Konto zu erlangen. So schützen Sie sich vor Phishing: Klicken Sie nicht auf fremde Links in E-Mails oder Nachrichten und öffnen Sie keine dubiosen Anhänge in Ihren E-Mails. Auch die Zwei-Faktor-Identifizierung verspricht Schutz vor Phishing, weil bloße Zugangsdaten damit in der Regel nicht mehr ausreichen, um Nutzerkonten auszubeuten. Die Zahlungsoption „Freunde und Familie“ ist kostenlos – kann aber teuer werden PayPal bietet aktuell zwei verschiedenen Zahlungsarten, nämlich “Waren und Dienstleistungen” sowie “Freunde und Familie”. Die wichtige Unterscheidung: Nur bei der zweiten Variante sind Geldtransfers für den Empfänger und für den Sender kostenlos, bei der ersten Option fallen hingegen Gebühren an. Der Käufer- und Verkäuferschutz von PayPal ist aber nur für diese erste Variante, also für “Waren und Dienstleistungen” verfügbar. Bei vielen Privatverkäufen, häufig auch bei Kleinanzeigen, möchten Verkäufer gerne die kostenlose Version nutzen, weil das ein paar Euro spart. Das ist aber nicht ohne Risiko, geleistete Zahlungen kann man damit nämlich nicht ohne Weiteres zurückfordern – und das machen sich auch Ganoven und Betrüger zu Nutzen. Das PayPal-Einmaleins: Diese wichtigen Regeln sollten Sie bei PayPal immer beachten Um sensible Daten und Ihr Vermögen zu schützen, sollten Sie bei PayPal immer auf ein paar einfache Regeln achten. Das Bezahlsystem ist an sich nämlich sicher und zuverlässig, solange man damit nicht nachlässig umgeht. Diese goldenen PayPal-Regeln sollte sich jeder Nutzer zu Herzen nehmen: Nutzen Sie den Käufer- und Verkäuferschutz von PayPal. Käufer können den gesamten Verkaufspreis damit zurückfordern, wenn ein Artikel nicht seiner Beschreibung entspricht oder wenn er gar nicht ankommt. Verkäufer werden geschützt, weil sie ihren Anspruch auf Bezahlung durchsetzen können, auch wenn ein Kunde beispielsweise behauptet, eine Lieferung nicht erhalten zu haben. Hier finden Sie alle Infos zum Käuferschutz und zum Verkäuferschutz. Sie haben einen Verdacht? Wenn Sie verdächtige Nachrichten erhalten haben und sich nicht sicher sind, ob diese tatsächlich von PayPal oder von einem Betrüger stammen, dann wenden Sie sich am besten direkt an den PayPal-Support: Leiten Sie die betroffene E-Mail mit einer kurzen Erklärung einfach an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! weiter. Prüfen Sie bei Nachrichten immer die Adresse des Absenders: Das ist mit einem Klick auf den Namen des Absenders schnell erledigt. Achten Sie darauf, dass Adressen eindeutig von PayPal stammen, etwa “Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!” und keine verdächtigen Zeichen oder Zahlen enthalten. Verwenden Sie einen Passwort-Manager, um Zugangsdaten zu verwalten: Warum das so wichtig ist und welche Programme sich dafür besonders gut eignen, erklären wir am Ende des Artikels. Warnsignale bei PayPal: Das sind Anzeichen für einen Betrugsversuch Scammer versuchen gerne, möglichst viele Nutzer gleichzeitig über den Tisch zu ziehen – das erhöht die Chance, wenigstens bei einigen erfolgreich zu sein. Diese Herangehensweise macht Betrugsmaschen aber auch durchschaubar, denn solche Massen-Scams setzen bei allen potenziellen Opfern auf die gleichen Methoden. Auf diese Warnzeichen sollten Sie bei der Nutzung von PayPal immer achten: Generische Schreibweisen: Wenn Sie in E-Mails nicht mit Ihrem Namen, sondern pauschal angesprochen werden (“Lieber PayPal-Nutzer” oder “Sehr geehrte Damen und Herren”) dann ist das schon ein schlechtes Zeichen. PayPal selbst kommuniziert nämlich nicht auf diese Weise, in offiziellen E-Mails stehen immer Vor- und Zuname. Überprüfen Sie die E-Mail-Adresse des Absenders genau und achten Sie auf etwaige Phishing-Links oder böswillige Anhänge. Im Zweifelsfall leiten Sie die E-Mail an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! weiter und bitten dort um Auskunft. Schlechtes Deutsch: Phishing Mails werden nicht selten mit Übersetzungsprogrammen ins Deutsche übersetzt. Stimmt etwas mit der Grammatik nicht, sollten Sie hellhörig werden. Vorsicht vor falscher Dringlichkeit: Macht man Ihnen in einer E-Mail zeitlich Druck oder tritt der Absender forsch und aufdringlich auf, dann ist das ein klares Warnzeichen. Betrüger wollen ihre Masche oft schnell durchziehen, bevor Nutzer misstrauisch werden oder man ihnen auf die Schliche kommt. Lassen Sie sich niemals unter Druck setzen oder zu schnellem oder unbesonnenem Handeln überreden. Offizielle Nachrichten von PayPal werden niemals aufdringlich sein. PayPal fragt niemals nach persönlichen Daten in E-Mails: Infos wie Bankverbindungen, Kreditkartennummer, E-Mail-Adressen oder Passwörter wird PayPal niemals per E-Mail bei Ihnen anfragen. Dateianhänge und fragwürdige Links: PayPal versendet weder Dateianhänge noch fordert man Sie dort dazu auf, Links in E-Mails zu folgen. Wenn Sie Einstellungen oder Daten bei PayPal anpassen möchten, dann geben Sie die Adresse am besten selbst im Browser ein oder nutzen Sie Google. Wichtig, nicht nur bei PayPal: Ein guter Passwort-Manager ist Pflicht! Wenn man sich die beliebtesten Passwörter Deutschen ansieht, dann könnte man darüber lachen – wenn das Thema nicht so ernst und potenziell riskant wäre. Die drei beliebtesten Passwörter 2022 waren laut einer Erhebung von Nordpass: “123456”, “password” und “123456789”. Während Hacker und Betrüger sich angesichts solcher Daten-Naivität ungeduldig die Hände reiben, haben schlechte Passwörter für Nutzer oft drastische Konsequenzen – und können schnell teuer werden, wenn sich Betrüger Zugang zum Konto verschaffen. Gute Passwörter sollten mindestens 12 Zeichen haben und aus möglichst kryptischen Zeichenketten bestehen. Gleichzeitig ist es ein absolutes No-Go, identische Passwörter für verschiedene Dienste oder Portale zu nutzen. Weil man sich gute Passwörter mit langen und komplizierten Zeichenketten selbst aber kaum noch merken kann, empfehlen wir unseren Lesern möglichst auf allen internetfähigen Geräten einen starken Passwort-Manager zu installieren. Solche oft kostenlosen Tools lassen sich geräte- und plattformübergreifend nutzen und versprechen nachhaltige Sicherheit sowie einfache Handhabung (dank Autofill oder automatischer Passworterstellung). Hier finden Sie unsere Auswahl der besten Passwort-Manager.

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